Lea Aschenberger – Bälle schlagen neben den Profis

Passauer Tennistalent (14) in der Tennis-Base Oberhaching gefördert – Jetzt gewinnt sie den ersehnten bayerischen Titel

18.07.2020 | Stand 18.07.2020, 4:00 Uhr

Fokussiert: Lea Aschenberger fährt klaren Kurs auf den Leistungssport.

Sie trainiert bereits im Dunstkreis der Profis, ihre Begabung hat sie auf die gehobene Ebene des nationalen Nachwuchs-Tennis’ gebracht – Lea Aschenberger, großes Talent des DJK-TC Passau-Grubweg, wechselte in der laufenden Saison vom Heimatverein zum Landesligisten Weiß-Blau Landshut und darf seit Februar in der Tennis-Base Oberhaching trainieren. Ihre Nominierung durch das bayerische Ausbildungszentrum für den Nachwuchs rechtfertigte sie am Sonntag durch einen besonderen Erfolg: Endlich ist ihr der lang erhoffte Sieg bei den bayerischen Jugendmeisterschaften gelungen.

Lange Zeit stand nicht fest, ob diese Titelkämpfe während der Coronakrise stattfinden würden. Unter strengen Hygienemaßnahmen wurde das Turnier dann doch in Fürth / Burgfarrndorf ausgetragen.

Lea Aschenberger startete im Wettbewerb U14 (Jahrgang 2006/ 2007) an Nummer 4 gesetzt mit insgesamt 24 Teilnehmern in den Wettbewerb. Bei bestem Tenniswetter konnte sie am Samstagvormittag im Achtelfinale einen ungefährdeten 6:2, 6:1-Sieg gegen Stella Raabe (LK 15 / TC Großhesselohe) einfahren. Nach einer ebenfalls einseitigen Viertelfinal-Partie stand am Nachmittag am Ende ein deutliches 6:2, 6:1 gegen Valerie Witt (LK9/ DRC Ingolstadt) auf der Anzeigetafel.
Die Top 4-Spielerinnen fanden sich quasi standesgemäß am Final-Sonntag in der Vorschlussrunde wieder. Wobei es die Passauer Gymnasiastin mit der Topgesetzten Hanna Resch (Platz 460 Deutsche Damen-Rangliste) vom TC Aschheim zu tun bekam. Nach einem nervösen Auftakt gelang es Lea Aschenberger beim Stand von 2:3 mehr Sicherheit in ihr Spiel zu bekommen und sie konnte acht Spiele in Folge für sich entscheiden. Und so war am Ende nach einem noch deutlichen 6:3, 6:1- Sieg der Finaleinzug in trockenen Tüchern.
Dort wartete nun die auf Position 2 gesetzte Franziska Kremerskothen (Platz 496 Deutsche Rangliste der Damen, ebenfalls vom TC Aschheim) auf die junge Passauerin. Die Oberbayerin hatte sich im Halbfinale gegen die auf 3 gesetzte Fürther Lokalmatadorin Antonia Ende (LK7) mit 6:4, 6:2 durchgesetzt. Beide Finalistinnen kennen sich sehr gut, da sie jede Woche als Trainingspartner in Oberhaching gemeinsam auf dem Platz stehen.
Und das Finale startete äußert unglücklich für die Passauerin. Zum Auftakt kassierte sie ein Break und lag schnell mit 0:2 zurück. Doch dann fand sie zu ihrem Spiel und nahm das Heft in die Hand. Sie dominierte den Großteil der Ballwechsel. Somit stand am Ende ein 6:4, 6:3-Erfolg gegen eine nie aufgebende Kontrahentin zu Buche.
Ein absolut verdienter und überzeugender Turniersieg für die Passauerin, die das ganze Wochenende über dominantes und angriffslustiges Tennis gezeigt hatte. Neben dem Titel gab es ein weiteres Zuckerl: Lea Aschenberger durfte im Beisein von Base-Cheftrainer Lars Uebel zwei Stunden lang mit Profispielerin Kathinka von Deichmann aus Liechtenstein trainieren. Für die Grubwegerin sicher eine wichtige Erfahrung. "Es ist schon faszinierend, wie sie dort in die Tenniswelt der Profis eintaucht", erzählt Vater Thomas Aschenberger. "Letzte Woche hat sie mir von einem Training erzählt: Drei Hallenplätze nebeneinander, Lea auf Platz 1 im Einzeltraining, auf den beiden Nebenplätzen trainiert dann Philipp Kohlschreiber mit Jan Lennard Struff und Florian Mayer mit Maximilian Marterer."

Weiter geht es dieses Wochenende in der Landesliga Süd der Damen. Und dort wartet zum Finale der Corona-bedingt verkürzten Saison ein Lokalderby für die 14-Jährige: Am Sonntag kommt das Team des TC Passau-Neustift.

− red/T.A.

Lea Aschenberger besucht das Gymnasium Unterhaching im Regelunterricht. Zu den meisten Turnieren begleitet sie Mutter Birgit Aschenberger, größere Veranstaltungen wie deutsche Meisterschaften oder internationale Turniere werden auch von Trainern der TennisBase betreut.