Ministerpräsident Markus Söder hat am Montag angekündigt, dass an den Autobahngrenzübergängen – wie bereits an den Flughäfen München und Nürnberg – Corona-Teststellen geschaffen werden sollen. Auch im Landkreis Passau ist an der Grenzkontrollstelle bei Pocking eine entsprechende Teststation geplant, an der sich Reiserückkehrer auf das Corona-Virus testen lassen können.
Der Passauer Landrat Raimund Kneidinger begrüßt dies, wie das Landratsamt mitteilt: "Jede zusätzliche Testmöglichkeit bringt ein Stück mehr Sicherheit für die gesamte Bevölkerung", wird er in der Pressemeldung zitiert. Mit den Corona-Tests gleich bei der Einreise könne man unentdeckte Infektionen rechtzeitig erkennen und so größere Ausbruchsgeschehen schnell in den Griff bekommen oder sogar verhindern, so der Landrat.
Was den Standort der Teststelle angeht, äußert Kneidinger allerdings Bedenken: "Es muss zuverlässig dafür Sorge getragen werden, dass es durch die Corona-Teststation für Urlaubsrückkehrer nicht wieder zu Beeinträchtigungen der Landkreisbewohner kommt." Dies gelte sowohl für die Berufspendler als auch für die Grenzgemeinden und die Kommunen auf den A3-Ausweichstrecken.
Gegen Ausweichverkehr: Ausfahrt sperren
In einem Schreiben an Ministerpräsident Söder, an den Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann und an Bundesinnenminister Horst Seehofer hat Kneidinger als kurzfristige Maßnahme die Sperrung der Autobahnausfahrt Pocking für den Einreiseverkehr vorgeschlagen.
Und auch zum Betrieb der Teststelle vertritt Kneidinger eine klare Position: Hier dürfe nicht das Personal des Passauer Gesundheitsamts zum Einsatz kommen. "Unsere Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsamt arbeiten seit Monaten an der Kapazitätsgrenze und leisten hervorragende Arbeit. Eine Corona-Teststation rund um die Uhr zu betreiben ist für unser Gesundheitsamt unmöglich zu bewältigen. Freistaat und Bund müssen für diese Aufgabe geeignetes Personal zur Verfügung stellen", fordert Landrat Kneidinger.
− red/rot
