Freyung-Grafenau
Landkreis sagt Ja zur Ilztalbahn-Analyse

26.04.2016 | Stand 19.09.2023, 6:46 Uhr

Ziel ist der Stundentakt: Der Landkreis begrüßt die Bestrebung zur Reaktivierung Bahnstrecke Passau-Freyung. − Fotos: Püschel

Nun hat auch der Landkreis Freyung-Grafenau sein Votum zur geplanten Potenzialanalyse für einen Regelverkehr auf der Ilztalbahn abgegeben − und zwar ein ziemlich eindeutig positives. Bei nur einer Gegenstimme (Karlheinz Roth) hat der Ausschuss für Struktur, Umwelt und Verkehr die allgemeine Bereitschaft des Landkreises erklärt, an der Ertüchtigung der Infrastruktur mitzuwirken und den ÖPNV an die Schienenverbindung anzupassen, falls eines Tages tatsächlich Regionalzüge im Stundentakt zwischen Passau und Freyung verkehren sollten.

Genau das war es, was Sebastian Röhrig nach München mitnehmen wollte. Der Oberregierungsrat ist in der Obersten Baubehörde stellvertretender Sachgebietsleiter für die Regionalisierung im Eisenbahnwesen. Er machte aber deutlich, dass sein Haus nicht die Linie "Reaktivierung um jeden Preis" verfolge. Es müsse sich eine "verkehrlich überzeugende Gesamtsituation" ergeben, und das bei ausreichender Verkehrsleistung. Die als dafür als Marke festgelegten 1000 Personenkilometer seien dabei das "absolute Minimum".

Der Anstoß für einen SPNV müsse aus der Region kommen, so Röhrig − samt Bereitschaft zur Beteiligung an den Infrastruktur-Ertüchtigungen. Außerdem müsse das Buskonzept angepasst werden: "Die Schiene soll das Rückgrat des ÖPNV sein."

Die Entscheidung, ob es zu einer Potenzialanalyse kommt, sei in etwa zwei Monaten möglich. Die Untersuchung selbst dauere ein halbes Jahr und werde einen "interaktiven Prozess" in Sachen Busanbindung enthalten. Man müsse sich dafür ausreichend Zeit nehmen und alles genau durchdenken. In etwa einem Jahr könnte das Ergebnis vorliegen. Wobei Freistaat und Kommunen die Möglichkeit haben, jederzeit wieder auszusteigen − "es wird keine Reaktivierung ohne den Willen der Region geben". Röhrig: "Bei günstigem Verlauf reden wir von einer Betriebsaufnahme in fünf bis sechs Jahren."

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Ausführlicher Bericht in Ihrer PNP am 27. April