Trostberg
Landkreis plant Kurzzeitpflege nach der Klinik-Entlassung

11.12.2019 | Stand 20.09.2023, 22:49 Uhr
Monika Kretzmer-Diepold

Die neue solitäre Kurzzeitpflegeinrichtung, die an das Kreisklinikum Trostberg angebunden, aber Patienten aus dem ganzen Landkreis aufnehmen wird. − Grafik: Landratsamt

Eine große Versorgungslücke schließt der Landkreis mit der deutschlandweit einmaligen "solitären Kurzzeitpflege" in Trostberg, die Patienten aus dem gesamten Landkreis aufnehmen wird. Die Einrichtung mit 30 Plätzen und der Kreisaltenheim-Gesellschaft als Betreiber wird an das Kreisklinikum Trostberg angegliedert. Im Frühjahr 2021 soll Baubeginn sein. Im Kreissozialausschuss unter Vorsitz von Landrat Siegfried Walch betonte Kreisaltenheim-Geschäftsführer Markus Mayr gestern, das Projekt sichere die nahtlose Versorgung von Patienten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus.

Nicht immer könnten pflegende Angehörige für einen Pflegebedürftigen da sein, erläuterte Markus Mayr. Der Großteil der Betroffenen werde im eigenen Zuhause oder im häuslichen Umfeld von Angehörigen rund um die Uhr betreut – mit entsprechender körperlichen und psychischen Belastung. Um diesen Personenkreis zu entlasten, habe der Gesetzgeber die Kurzzeitpflege geschaffen. Pflegebedürftige hätten darauf beispielsweise nach Entlassung aus einem Klinikaufenthalt Anspruch, sofern sie mehr Pflege als üblich benötigen.

Der Bedarf an Kurzzeitpflegeplätzen im Landkreis ist nach Worten Mayrs groß. Wöchentlich erreichten etwa 60 Anfragen die Kreisaltenheime. Anfragen in Pflegeeinrichtungen seien oft erfolglos, da in den Heimen häufig alle Plätze durch vollstationäre Pflege belegt sind.

Geplant seien 30 Plätze in insgesamt 30 Einzelzimmern, davon acht Zimmer mit rollstuhlgerechter Ausstattung. Im Betrieb könne die Einrichtung die behandlungspflegerische, therapeutische und zum Beispiel auch geriatrische Versorgung mit den Kliniken Südostbayern in "geradezu idealer Weise" wahrnehmen. Die neue Einrichtung wird in einem Ersatzbau des jetzigen Atriums entstehen, in dem außerdem Räume mit unterschiedlicher Nutzung realisiert werden. Die Planungen erstrecken sich über das kommende Jahr.
Mehr darüber lesen Sie am Donnerstag, 12. Dezember, im Trostberger Tagblatt/Traunreuter Anzeiger.