Pfarrkirchen
Landjugend legt prächtigen Ernteteppich

04.10.2020 | Stand 20.09.2023, 4:26 Uhr
Harald Hampel

Beim Gottesdienst segnete Pfarrer Rupert Wimmer den prächtigen Ernteteppich, den die Pfarrkirchner Landjugend wieder gestaltet hatte. −Foto: Hampel

"Wunder werden wahr – wir danken für die Ernte", so lautet in diesem Jahr das Motto des prächtigen Teppichs, der Szenen aus dem Leben Jesu Christi zeigt und den die Pfarrkirchner Landjugend wieder in der Stadtpfarrkirche gelegt hat. Die Gläubigen konnten dieses Kunstwerk am Sonntag bei den Gottesdiensten zum Erntedankfest bestaunen.

An die 40 Mitglieder der Landjugend haben seit Mitte August unter Federführung von Silke Hofer und Katharina Emmer sowie Anna Kroneder und Sandra Kroneder an diesem Ernteteppich gearbeitet. Obst, Gewürze, Gemüse und Blumen besorgten sie im Vorfeld, trafen alle Vorbereitungen und zeichneten die Motive auf. Unterstützt wurde das Vorhaben von der Pfarrei, welche die Kosten trägt, sowie von Spendern – auch aus den Reihen der Landjugend selbst. Das Blumengesteck steuerte die Gärtnerei Wagle bei.

600 Stunden Arbeit stecken in dem Werk

Wie immer eine Woche vor dem Erntedankfest wurde der Teppich in die Kirche getragen. Dort arbeiteten die jungen Leute täglich daran und korrigierten Feinheiten. Unterm Strich waren sie rund 600 Stunden mit dem Werk beschäftigt. Und sie sind froh, dass alles umgesetzt werden konnte. Denn Bedenken, dass auch dieses Unterfangen der Corona-Krise zum Opfer fallen konnte, gab es durchaus. Aber man erstellte ein Hygienekonzept, führte bei den Treffen Anwesenheitslisten und hielt sich an alle Regelungen.

Dass es geklappt hat mit dem Ernteteppich freute nicht nur die Landjugend selbst, sondern auch die Gläubigen und Pfarrvikar Rupert Wimmer. Dies drückte er auch gleich beim ersten Gottesdienst aus. "Wir danken heute für die Ernte des Jahres. Die Natur, die Mühe des Menschen und die Kraft Gottes haben diese ermöglicht", sagte er. Wimmer erinnerte daran, dass die Nahrungsmittel auf der Erde gerechter verteilt werden müssten, damit alle ihr tägliches Brot haben. "Und wir beten darum, dass der Mensch endlich aufhört, die Schöpfung zu ruinieren."

Wie jedes Jahr danke man für die Ernte, so der Geistliche in seiner Predigt. Aber: "Ist die Dankbarkeit auch ehrlich? Es ist schließlich ein Gefühl. Und Gefühle kann man steuern. Ich oder ein anderer muss in die ,Vorratskammer der Gefühle‘ etwas hinein tun." Er sei sehr dankbar und glücklich, und das sei kein Zufall, meinte Wimmer weiter. Denn die Landjugend habe in die "Kammer der Gefühle" vieles rein getan. Sie habe wieder einen Teppich aus 40 Gewürzen gelegt, der viele Menschen mit Dankbarkeit und Staunen erfülle. Und sie habe noch viel mehr hinein gegeben: Zeit, Talente, Gemeinschaft.

Die Mitglieder der Landjugend hätten sich bei der Erstellung des Teppichs gut organisiert und aufeinander Rücksicht genommen. Und sie seien achtsam miteinander umgegangen. Wimmer: "Ich danke euch zusammen mit der ganzen Pfarrei, dass ihr uns helft, bei diesem Erntedankfest ehrlich dankbar zu sein." Mitgestaltet wurde die Messe von der Landjugend selbst sowie von Dr. Karl Bernhard Silber an der Orgel.

Beim ebenso gut besuchten Familiengottesdienst um 10.30 Uhr wirkten die Vorschulkinder des Maria-Ward-Kindergartens mit. Thema eines einführenden Fingerspiels und des Predigtspiels war der Dank für die Ernte. Zelebrant Dekan Dr. Wolfgang Schneider verwies darauf, "dass wir Menschen zusammenhelfen und die Natur und Technik als Geschenke Gottes sinnvoll nutzen müssen, um ernten zu können". Die musikalische Gestaltung steuerten Dr. Karl Bernhard Silber sowie vom Kindergarten Corinna Weber und Julia Stummer (Gitarre) bei.