Traunstein
"Läufer" in der Traunsteiner Drogenszene verurteilt

04.07.2019 | Stand 21.09.2023, 6:26 Uhr

−Symbolbild: dpa

Ein 38-jähriger Angestellter aus Traunstein besserte seine Einkünfte als "Läufer" für Marihuana-Geschäfte auf. Er nahm Bestellungen von Dealern, die sich mit Kunden handelseins geworden waren, und das im Voraus fällige Geld entgegen, holte die Drogen aus seiner Wohnung und übergab sie den Händlern. Wegen 115-fachen illegalen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln verhängte das Schöffengericht Traunstein am Donnerstag eine 15-monatige Freiheitsstrafe, ausgesetzt unter strengen Auflagen auf vier Jahre zur Bewährung.

Das Gericht unterstellte den Angeklagten für zwei Jahre einem Bewährungshelfer, verbot Rauschgift- sowie Alkoholkonsum und ordnete pro Jahr bis zu vier Drogenscreenings an. Beim Bewährungshelfer muss sich der 38-Jährige einmal pro Monat melden und dessen Anweisungen folgen. Das von der Polizei sichergestellte Marihuana wurde eingezogen. Nach dem Prinzip "Straftaten dürfen sich nicht lohnen" muss der Traunsteiner 2125 Euro Wertersatz an die Staatskasse zahlen.

Auf die Schliche gekommen waren dem Angestellten Zivilbeamte der Polizei Traunstein. Sie hatten am 25. September 2018 im Villapark einen 21-Jährigen aufgegriffen, der von einem Dealer gerade etwas erworben hatte. Der Dealer wurde im Verfahren zum Hauptbelastungszeugen für den 38-jährigen "Läufer". Insgesamt wechselten zwischen April und Ende September 2018 etwa 170 Gramm Marihuana auf diese Weise zum Grammpreis von 12,50 Euro den Besitzer. Tatorte waren der Villapark und die Güterhallenstraße in Traunstein. Der 38-Jährige kassierte eine "Provision" von einem Euro pro Gramm.

− kd



Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Freitag-Ausgabe, 5. Juli 2019, von Trostberger Tagblatt, Traunreuter Anzeiger und Südostbayerischer Rundschau.