Corona-Pandemie
Kurz erklärt: Das ist der Grund für die vielen Impfdurchbrüche

27.12.2021 | Stand 12.10.2023, 9:57 Uhr

−Foto: Martin Schutt/dpa

Die Zahl der wöchentlichen Todesfälle an oder mit Corona war vergangene Woche mit knapp 2550 außerordentlich hoch. Besonders bei den über 60-Jährigen kam es zu vermehrten Impfdurchbrüchen. Wir erklären, warum das so ist und wie man es einordnen muss.



Zunächst einmal lässt sich laut eines Berichts des Donaukuriers Folgendes feststellen: Die Impfaktivität beträgt derzeit etwa 90 Prozent in der Altersklasse der 12- bis 17-Jährigen und nur noch 68 Prozent bei den über 18-Jährigen. Das liegt nicht daran, dass junge Menschen impfbereiter sind, sondern daran, dass viele Ältere bereits geimpft sind. Ihre Zweitimpfung liegt meist sogar schon über sechs Monate zurück.

Wir erinnern uns: Zu Beginn der Impfkampagne in Deutschland gab es Altersgrenzen, die ältesten Mitbürger wurden zuerst geimpft, wer noch jünger war, musste sich gedulden. Und genau hierin liegt auch der Grund, warum bei den Älteren gerade mehr Impfdurchbrüche festgestellt werden.

Impfschutz nimmt nach drei Monaten ab

Eine Studie aus Israel zeigt, dass der Impfschutz drei Monate nach der zweiten Impfung stark abnimmt. Das Ansteckungsrisiko verdoppelt sich danach monatlich. So lässt sich also die größer werdende Zahl an Impfdurchbrüchen bei den über 60-Jährigen erklären.

Unter den an Corona-Verstorbenen in dieser Altersklasse waren 40 Prozent geimpft. Man sollte dabei berücksichtigen, dass in dieser Altersklasse insgesamt 88 Prozent geimpft sind. An dem großen Unterschied dieser beiden Prozentwerte zeigt sich die erhebliche Schutzwirkung der Impfstoffe. Durch Boostern wird der Schutz auf 93 Prozent erhöht.

Je höher die Impfquote, desto mehr Impfdurchbrüche

Statistisch gesehen gilt: Je höher die Impfquote ist, desto höher wird auch der Prozentsatz von Personen sein, die an einem Impfdurchbruch versterben. Also Vorsicht: Mehr Impfdurchbrüche sind keineswegs ein Beleg dafür, dass die Impfstoffe nicht wirken. Vielmehr lässt sich festhalten, dass die Zahl der Impfdurchbrüche logischerweise nur steigen kann, wenn auch die Impfquote steigt, da die Impfstoffe zwar einen guten, aber keinen vollständigen Schutz vor einer Infektion bieten.

Ein Beispiel: Im Extremfall wäre bei einer Impfquote von 100 Prozent auch der Anteil der Verstorbenen mit Impfdurchbruch bei 100 Prozent.

− pnp