Ausstellung im Schauraum K3
Kunst am Gefrierpunkt in Simbach am Inn

30.01.2022 | Stand 20.09.2023, 23:39 Uhr
Imme Rosenberg

Die finnische Künstlerin Laura Nykänen hat sich für ihre Malerei von einer Rockgruppe inspirieren lassen. −Foto: Rosenberg

"Winterfest", nennt Künstler und Galerist Rudolf Huber-Wilkoff seine Ausstellungen, die er in der kalten Jahreszeit in seiner "Galerie für Gegenwartskunst Schauraum K3" in Kottigstelzham bei Simbach am Inn aufbaut. Der Titel ergibt sich – ganz pragmatisch – aus der materiellen Beschaffenheit der Kunstwerke, weil sie in den Räumen Temperaturen unter 0 Grad Celsius aushalten müssen, ohne Schaden zu nehmen. Die aktuelle Schau mit über 100 Werken von 32 Künstlerinnen und Künstlern ist bis 21. März geöffnet.

Zeichnungen, Fotomontagen, Fotos, Drucke, Malereien und Mischtechniken aus den Jahren 1960 bis heute zeigt der Galerist aus seinem reichhaltigen Archiv. Die Werke stammen von Künstlern aus mehreren Ländern, wie aus Kuba von der Malerin Bertha Lemus, der Grafikerin Maytego, dem Grafiker C. Sal sowie Ernesto Sargenton. Einige Werke sind von Künstlerinnen und Künstlern aus Österreich wie Horst Antes, Franz Blaas, Leo Haz und Rainer Reinisch oder aus der Schweiz wie Urban und Vreni Stoob oder aus Belgien wie vom Konzeptkünstler Wim Delvoye.

Die meisten der ausgestellten Arbeiten aber kommen aus dem Landkreis Rottal-Inn, wie von Fritz Dumanski, Ursula Zeidler, Barbara Strack, Stephan Kern, Cecile Schuck, Susanne Wagner und Rudolf Huber-Wilkoff selbst; und aus Oberbayern, wie Jochen Anthuber, Reinhild Gerum, Doris Hadersdorfer, Iska Jehl, Uwe Lausen, Tansen Sharp, Franz Ramgraber und Maxi Schumann. Auch mit Toni Wirthmüller aus Berlin, Natascha Mann (Würzburg) und Andreas Ilg (Stuttgart) verbindet der Galerist gemeinsame Arbeiten. Die Bildhauerei wird von Ingrid Baumgärtner und Bernd Stöcker beide aus Triftern (Rottal-Inn) mit zart modellierten Köpfen und Skulpturen vertreten.

Sehr eindruckvoll und ungewöhnlich sind drei Werke, die Galerist Rudolf Huber-Wilkoff noch nie präsentiert hat. Sie stammen aus dem Workshop "Kunst von besonderen Menschen", der 2009 im österreichischen Caritasheim St. Pius in Steegen/Peuerbach stattgefunden hat. In der Ausstellung sind die Arbeiten mit Fettkreide des autistischen Künstlers David Christenheit aus Stuttgart, sowie die bewegende Malerei auf Leinwand von Laura Nykänen aus Finnland, präsentiert. Der französische Künstler Jean Dubuffet (1901-1985), führte für diese besondere Art von Kunst den Begriff "Art Brut" ein. Dabei geht es um "Werke von Personen, die unberührt von der kulturellen Kunst geblieben sind, bei denen eine Anpassung und Nachahmung kaum eine Rolle spielt. Die Autoren dieser Kunst ziehen alles aus ihrem eigenen Inneren", schreibt Dubuffet.

Imme Rosenberg



Bis 21. März im Schauraum K3 in Kottigstelzham 3 bei Simbach am Inn, Fr., Sa., So. 16-19 Uhr, nach Anmeldung, es gilt 2G+