Simbach
Künstler Brian Todd (76): Auge in Auge mit den Vulkanopfern

05.07.2015 | Stand 20.09.2023, 1:44 Uhr

Dieser "Patient" hängt nicht am Tropf. Die Beutel sorgen vielmehr für einen Entzug der Feuchtigkeit in der Gipsfigur. − Foto: Todd

Die Gegend um Pompeji ist Brian Todd zu einer zweiten Heimat geworden. Der gebürtige Brite, 76 Jahre alt und freischaffender abstrakter Maler, gönnt sich jedes Jahr im sonnigen Süditalien ein paar entspannte Wochen. Neben "dolce vita" ist er auch dort sehr produktiv und unternehmungslustig. So hatte er unlängst die Gelegenheit, hinter die Kulissen des "Grande Progetto Pompei" zu blicken. Was er sah, waren Menschen im Augenblick ihres Todes.

Das habe ihn schwer beeindruckt, sagt er im PNP-Gespräch. Er spricht von "Bimsstein-Leichen", die er filmen und fotografieren durfte. Etwa 20 Stück von ihnen wurden gerade für eine Ausstellung vorbereitet. "Da war unter anderem eine Frau mit ihrem Baby am Bauch zu sehen." Alles sei so realistisch gewesen. Beim Anblick dieser Gestalten hätte er sich das Geschehen damals, vor fast 2000 Jahren, als die Katastrophe über die antike Stadt hereinbrach, gut vorstellen können.

Die Hitzewelle infolge der Eruption des Vesuv hätte die Köpfe der Menschen regelrecht gesprengt. Nirgendwo gab es Schutz. Der Tod kam innerhalb von Sekunden, hat die Bewegungen der Opfer regelrecht eingefroren. Und dann ein Ascheregen, der die Körper für viele Jahrhunderte begrub.

− frä

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