Bayerisch Eisenstein
Kritik an Urnengrab im Trauerwald

13.09.2017 | Stand 21.09.2023, 6:49 Uhr

Einen Strauß Rosen haben Angehörige auf einem Felsen abgelegt, unter dem eine Urne begraben liegt. Frische Blumen sind der einzige erlaubte Grabschmuck im Trauerwald. − Foto: Bietau

Im Oktober 2007 ist der Trauerwald auf einem Grundstück des Nationalparks Bayerischer Wald eingeweiht worden. Seitdem haben Hunderte Menschen hier unter Bäumen oder Felsen ihre letzte Ruhe gefunden. Jetzt aber wurde Kritik an einem Urnengrab für anonyme Bestattungen laut.

Jan Mosinger (CSU) hatte zur jüngsten Sitzung des Gemeinderats Fotos mitgebracht, die er bei einem Besuch am Vortag im Trauerwald gemacht hatte. Darauf zu sehen: Ein mit einem rot-weißen Trassierband abgesperrtes und mit Holzbrettern abgedecktes Grabfeld. Auch unter die Holzbretter hat Mosinger geschaut und dort Dutzende, offen liegende Urnen entdeckt und fotografiert. "Das sieht aus wie ein Massengrab", kritisierte er. Auch andere Gemeinderäte schlossen sich der Kritik an.

Bestatter Manuel Kasberger aus Passau, der den Trauerwald betreibt, weist die Vorwürfe zurück und erklärt die Situation so: "Es handelt sich bei der Anlage um ein Urnengemeinschaftsgrab für anonyme Bestattungen. Leider ist es uns nicht möglich, jede anonyme Bestattung einzeln vorzunehmen, unter anderem, weil die Grabarbeiten im Trauerwald sehr aufwendig sind. Die Urnen werden deshalb in dem Gemeinschaftsgrab abgelegt und wenn es voll ist, wird das Grab mit Erde verschlossen". Bis dahin sei die Grabanlage abgedeckt.

− chr

Mehr dazu lesen Sie am Donnerstag im Bayerwald-Boten (Online-Kiosk) oder als registrierter Abonnent hier.