Oberpfalz
Kriminalstatistik 2020 des Polizeipräsidiums Oberpfalz von Corona geprägt

09.03.2021 | Stand 21.09.2023, 1:07 Uhr

Leitender Kriminaldirektor Robert Fuchs, Polizeipräsident Norbert Zink und Polizeivizepräsident Thomas Schöniger stellten die aktuelle Kriminalitätsstatistik vor. −Foto: PP Oberpfalz/tw

Die polizeiliche Kriminalstatistik für 2020 zeigt für die Oberpfalz weiterhin positive Entwicklungen. Auch Corona und die damit verbundenen Maßnahmen beeinflussten das Verbrechensgeschehen.

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Am Dienstag stellten Polizeipräsident Norbert Zink, Polizeivizepräsident Thomas Schöniger und Leitender Kriminaldirektor Robert Fuchs bei einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium die Statistik vor.

Die Kriminalität in der Oberpfalz

40.763 Straftaten (ohne Verstöße nach dem Aufenthaltsrecht) verzeichnete das Polizeipräsidium Oberpfalz im Jahr 2020 (-5,3 Prozent). Damit wurde laut Polizei wieder ein historischer Tiefstand erreicht, was in Kombination mit der höchsten Aufklärungsquote (ohne Aufenthaltsrecht) im Langzeitvergleich von 70,3 Prozent (+0,6 Prozent) deutlich macht, dass man in der Oberpfalz sicher lebt.
Der Indikator, der es ermöglicht, Städte und Gemeinden mit unterschiedlichen Einwohnerzahlen statistisch vergleichbar zu machen, ist die Häufigkeitszahl. Sie beschreibt die bekannt gewordenen Fälle umgerechnet auf 100.000 Einwohner und damit die Kriminalitätsbelastung. In der Oberpfalz lag die Häufigkeitszahl bei 3.665 (ohne Aufenthaltsrecht). Sie ist damit einer der sichersten Regierungsbezirke in Bayern (bayerischer Durchschnitt: 4.291)

Polizeipräsident Norbert Zink über das vergangene Jahr

"Wirft man einen Blick auf die rückläufigen Gesamtfallzahlen und die niedrige Kriminalitätsbelastung, so ist dies erneut ein deutlicher Beleg für die gute Sicherheitslage und die engagierte Polizeiarbeit in der Oberpfalz", so der Polizeipräsident. Seine Mitarbeiter seien auch trotz der neuen, besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie mit hohem Engagement für das Wohl der Oberpfälzer Bevölkerung eingetreten.

Ein Viertel aller Straftaten sind Diebstähle

Etwa ein Viertel (27 Prozent) aller Straftaten bilden die Diebstahlsdelikte. Sie stellen damit weiterhin das größte Deliktsfeld dar. 10.989 Diebstahlsstraften wurden im Jahr 2020 in der Oberpfalz registriert. Einfache Diebstähle, wie beispielsweise Ladendiebstähle, nehmen dabei den größten Anteil ein.

Einen weiteren großen Anteil machen die sogenannten Rohheitsdelikte mit 16,2 Prozent Anteil an allen Straftaten aus. 6.606 Straftaten wie Körperverletzung, Nötigung oder Bedrohung mussten verzeichnet werden. In diesem Deliktsfeld machte sich Corona besonders bemerkbar, da die Zahlen um 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen.

Einbruchskriminalität auf sehr niedrigem Niveau

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in der Oberpfalz liegt weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau, wenngleich sie leicht gestiegen ist. 288 Wohnungseinbrüche registrierten die Ermittler im letzten Jahr. Bei der Hälfte aller Fälle (143) scheiterte bereits der Versuch. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden, ist in der Oberpfalz damit besonders gering.

Viele fragen sich, ob die Geschäftsschließungen aufgrund des "Lockdowns" die Einbrüche in geschlossene Läden in die Höhe schnellen ließen. Genau das Gegenteil ist der Fall: schwere Diebstähle aus gewerblichen Objekte erreichten den tiefsten Stand im Langzeitvergleich (650 Taten) und gingen um 2,3 Prozent im Vergleich zu 2019 zurück.

− ce