Deggendorf
Kriminalität: Aufklärungsquote über Bayerndurchschnitt

19.04.2022 | Stand 19.04.2022, 17:08 Uhr

−Symbolfoto: dpa

Die Kriminalität im Stadtgebiet Deggendorf ist zurückgegangen – diese erfreuliche Bilanz zieht die Polizei über das vergangene Jahr.

Im Sicherheitsgespräch mit der Stadt übergab Polizeipräsident Manfred Jahn den Sicherheitsbericht 2021 für die Große Kreisstadt Deggendorf an Oberbürgermeister Christian Moser. Für eine aussagekräftigere Darstellung sind die Fallzahlen der jeweiligen Deliktsarten ohne ausländerrechtliche Verstöße (illegaler Grenzübertritt bzw. Aufenthalt sowie Urkundendelikte) aufgeführt, wie die Polizei in einer Pressemitteilung anmerkt.

Gesamtkriminalität und Aufklärungsquote

Um 257 Fälle und damit auf 2174 Fälle ist die Gesamtkriminalität im Jahr 2021 gesunken. Das bedeutet einen Rückgang von 10,6 Prozent im Vergleich zu 2020. Polizeipräsident Manfred Jahn erläuterte, dass die Pandemie Auswirkungen auf die Zahlen gehabt habe, da viele Tatgelegenheiten, etwa aufgrund der Beschränkungen, weggefallen seien. Die rückläufigen Zahlen der Gesamtkriminalität spiegeln sich auch in der Sicherheitslage in der Stadt Deggendorf wider.

Ein wichtiger Index für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung ist die sog. Häufigkeitszahl. Sie beschreibt die Anzahl der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten pro Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner. Die Häufigkeitszahl für 2021 beträgt 6441 und ging um 10,6 Prozent zurück.

Ebenfalls erfreulich: Die Aufklärungsquote in Deggendorf liegt mit 74,8 Prozent deutlich über der bayernweiten Quote von 66,9 Prozent und der niederbayernweite Quote von 72,9 Prozent.

Gewaltdelikte und Straßenkriminalität

Im Zusammenhang mit Gewaltdelikten in der Stadt Deggendorf ist eine positive Entwicklung festzustellen, wie die Polizei berichtet. Die Delikte, zu denen unter anderem gefährliche Körperverletzungen oder Raubtaten zählen, verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 57 Fälle. So kam es 2021 insgesamt zu 131 Straftaten in diesem Bereich. Ebenfalls geringere Zahlen wurden im Deliktsbereich der Straßenkriminalität registriert. Hierzu zählen die Straftaten, die im öffentlichen Raum begangen werden, wie etwa Sachbeschädigungen oder Körperverletzungen. Im Vergleich zu 2020 gingen die Zahlen um 12,1 Prozent auf 333 Fälle zurück.

Ein Rückgang der Zahlen ist ebenfalls bei Diebstahlsdelikten und im Bereich der Wohnungseinbruchdiebstahlskriminalität wahrnehmbar. Die registrierten Diebstähle gingen im Stadtgebiet um 23,5 Prozent auf 455 Straftaten zurück. Die Wohnungseinbrüche nahmen von elf auf zehn Fälle ab.

Rauschgiftkriminalität

Zu vermelden ist ein Anstieg der Fallzahlen in Bezug auf die Rauschgiftkriminalität. Während 2020 noch 153 Straftaten registriert wurden, waren es im vergangenen Jahr 232 Fälle. Unter den Deliktsbereich der Rauschgiftkriminalität fallen Straftaten, die größtenteils durch Ermittlungen aufgedeckt werden.

Verkehrsunfälle

Nachdem sich das Verkehrsaufkommen wieder auf ein Niveau wie vor der Pandemie eingependelt hat, sind die Verkehrsunfallzahlen im Deggendorfer Stadtgebiet 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 3,16 Prozent gestiegen. Gleichzeitig sank die Zahl der Verletzten um 16,2 Prozent, von 210 auf 176. Hierbei handelt es sich um den niedrigsten Stand im Zehnjahresvergleich.

Einen Rückgang vermeldet die Polizei im Bereich der tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer. Kamen 2020 noch fünf Personen in Deggendorf in Folge eines Verkehrsunfalls ums Leben, so waren es 2021 zwei Verkehrsteilnehmer.

Deutlich weniger Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrenden ereigneten sich 2021 im Stadtgebiet von Deggendorf. Während 2020 noch 69 derartige Verkehrsunfälle registriert wurden, waren es vergangenes Jahr 54. Gleichbleibend ist die Anzahl von Unfällen mit motorisierten Zweiradfahrern. Sowohl 2020, als auch 2021 ereigneten sich 15 solcher Verkehrsunfälle.

Polizeipräsident Manfred Jahn betonte während des Sicherheitsgesprächs, dass 2022 neben der Gewährleistung der objektiven Sicherheitslage und der Verkehrssicherheit insbesondere die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung eine zentrale Aufgabe der Polizei einnehmen werde. "Die Polizei Niederbayern will das erreichte Sicherheitsniveau nachhaltig stärken und damit einen wesentlichen Teil dazu beitragen, dass die Stadt Deggendorf weiterhin als Heimatregion mit einer hohen Lebensqualität gilt." Abschließend bedankte er sich im Namen aller Polizeibeschäftigten für die professionelle Zusammenarbeit mit der Kreisstadt.

Oberbürgermeister Christian Moser bedankte sich ebenfalls und sagte der Polizei seine Unterstützung beim Erreichen der Ziele zu: "Die gesunkenen Fallzahlen im Stadtgebiet Deggendorf sind erfreulich; worauf es ankommt ist letztlich aber das subjektive Sicherheitsgefühl. Hier leistet die Polizeiinspektion Deggendorf bereits hervorragende Präventionsarbeit durch starke Präsenz auf den Straßen. Auch für die Zukunft wünsche ich mir, dass sich jede Bürgerin und jeder Bürger in Deggendorf sicher und wohlfühlen kann. Mit unserem konstruktiven und unkomplizierten Austausch wird uns das weiterhin so gut gelingen wie bisher."

− dz