Regensburg
Krimi-Autorin Sonja Silberhorn− "im Laufe der Zeit ernster geworden"

28.03.2021 | Stand 12.10.2023, 11:53 Uhr

Autorin Sonja Silberhorn. −Foto: Ernst Wrba

Die 41-jährige Sonja Silberhorn aus Regensburg hat mit "Höllbachtal" ihren achten Krimi veröffentlicht – seit Anfang der Woche ist er im Buchhandel erhältlich.

"Im Höllbachtal, am Rande des Bayerischen Waldes, wird auf einem Einödhof die Leiche einer Frau gefunden" – so beginnt der Klappentext von Sonja Silberhorns neuem Oberpfalz-Krimi.

Sonja Silberhorn hat eine Tochter in der ersten Klasse – als "hochproblematisch" bezeichnet sie die Zeit des Homeschoolings. Parallel an ihren Büchern arbeiten? Das geht – aber es passiert schon mal, dass nach vier Stunden Homeschooling nur eine einzige Mail beantwortet werden konnte. Denn eigentlich braucht die 41-Jährige Ruhe, wenn sie schreibt. Sie sitzt dann im Büro unter dem Dach, wo es im Sommer ganz schön heiß wird – Musik dient ihr als Inspiration, sie muss aber weichen, wenn es ans Schreiben geht. Schreibblockaden kennt die Autorin nicht – manchmal müsse sie "krumme Sätze" korrigieren, aber wenn sie beschließt zu schreiben, dann legt sie los.

Ihr neuestes Werk – der Krimi "Höllbachtal" – dreht sich wieder um die Kommissarin Lene Wagenbach. Die Ermittlerin geht nach dem Fund der Leiche zunächst von Raubmord aus, muss aber dann schnell feststellen, dass die Frau einem "brisanten Familiengeheimnis" auf der Spur war.

"Grausames Verbrechen aus der Vergangenheit"

Es geht um ein "grausames Verbrechen aus der Vergangenheit" – Rückblicke in die Nazi-Zeit sind Bestandteile des Buches. Gewidmet hat Silberhorn den Krimi ihrem Urgroßvater Max Windhager, der am 17. August 1943 im KZ Sachenhausen ums Leben kam. Ihr Großvater starb, als sie zehn Jahre alt war, viel fragen konnte sie damals noch nicht. Doch die Geschichte rund um den Urgroßvater ließ sie nie los, schon in ihrer Jugend hatte sie den Plan, irgendwann die Archive in Dachau zu durchforsten. Im Laufe der Recherchen brachte sie viele neue Informationen ans Licht – zum Beispiel, in welchem KZ ihr Urgroßvater starb.

"Höllbachtal" ist aber keine Aufarbeitung der Familiengeschichte, auch wenn einige Elemente hineinspielen. So gibt es die Figur des Max Schlagbauer, die den Vornamen des Urgroßvaters trägt. Eckdaten der Familiengeschichte wurden eingebaut – und letztlich für die Story weiterentwickelt. Das gelinge ihr heute immer besser – im Laufe der Zeit sei sie ernster geworden in ihren Büchern – an das "Höllbachtal"-Thema hätte sie sich vor einigen Jahren noch nicht herangetraut. Der neue Krimi ist im Emons-Verlag erschienen. Sonja Silberhorn arbeitet bereits an der Idee für einen weiteren Krimi – er soll wieder in der Region spielen, die Ermittler kommen aus Regensburg – Roding und Kallmünz waren bereits Orte, an denen ermittelt wurde.

Lokalkolorit spielt immer eine Rolle

Sie selbst könne sich so die Orte direkt ansehen und die ein oder andere Ecke entdecken, die dann in den Büchern eine Rolle spielt. Außerdem haben die Bücher so auch einen Wiedererkennungswert. Der Lokalkolorit spiele immer eine Rolle, sei aber letztlich nicht das tragende Element der Geschichten – das sind die Charaktere ihrer einzelnen Figuren.

Neben den Krimis widmet sich Sonja Silberhorn auch besonderen Orten – für die Reihe "111 Orte ..." des Emons-Verlages war sie zuletzt in der Oberpfalz unterwegs und hat so genannte "Lost Places" erkundet. Ein weiterer "111 Orte ..."-Band ist bereits in Planung.

Und nun hofft Sonja Silberhorn, dass auch bald wieder Lesungen möglich sind, der Kontakt zu ihren Leserinnen und Lesern fehlt der 41-Jährigen.