Burghausen
Krieg an der Bruckgasse

06.09.2019 | Stand 19.09.2023, 7:05 Uhr

In diesem Haus wohnt das Ehepaar Sattler. Meist geht es bei den Beschwerden bei der Stadt um den Verkehrslärm; diesmal allerdings sind ein Parkplatz und der Pavillon (rechts), für den es keine Genehmigung gibt, Streitpunkt. Weil die Stadtverwaltung die Duldung des Pavillons zurückgenommen hat, will Sattler den Gehweg (rechts) auf seinem Grundstück absperren. −Foto: Schönstetter

Es ist ein Zwist, der seit Jahren schwärt, jetzt droht die Eskalation: Emmerich Sattler, Eigentümer des Hauses an der Bruckgasse (Alte Brücke) und die Stadtverwaltung liegen seit bald 20 Jahren im Clinch, wobei es meistens um Lärm von Fahrzeugen am Stadtplatz und auf der Brücke geht. Nun spitzt sich der Konflikt zu. Sattler hat einen Anwalt eingeschaltet: Er sieht sich von der Stadt und im speziellen von Hans Steindl gegängelt. Denn im Abstand von einem Tag hat er Ende August zwei Schreiben von der Stadt erhalten: Zunächst wurde seiner Schwiegermutter, die im Haus mit ihm und seiner Frau Claudia Sattler-Absmaier lebt, nach 20 Jahren der Tiefgaragenstellplatz gekündigt. Am nächsten Tag kam von der Stadt die Duldungsaufhebung für einen Pavillon, der am Haus seit 2007 steht. Alles nur Schikane, sagen die Sattlers.

Auf Nachfrage bei der BuWoG, die die Stadtplatz-Tiefgarage verwaltet, erklärt Geschäftsführer Markus Huber: "Wir haben eine so hohe Nachfrage, dass wir in Familien, in denen wir wissen, dass zwei Stellplätze gemietet werden, einen kündigen." Auf Nachfrage räumt Huber allerdings ein, dass Sattlers Schwiegermutter bisher die einzige ist, der gekündigt wurde. Bürgermeister Hans Steindl, den Emmerich Sattler persönlich verantwortlich sieht, wird konkreter: "Es gibt einen Krieg zwischen der Stadtverwaltung und Herrn Sattler", bestätigt er. Ständig drohe dieser mit Klagen, immer gehe es um eine Lärmbelästigung an seinem Haus am Grenzübergang. Emmerich Sattler war bis 2001 bei der Stadt beschäftigt; er war Geschäftsführer der Touristik und Wirtschaftsförderung und habe, so Steindl, nach Problemen mit der Stadt gekündigt.

So viel zum Hintergrund, im aktuellen Fall von Tiefgarage und Pavillon geht es laut Hans Steindl aber um etwas anderes: Parkplatznot. "Wir brauchen jeden Stellplatz in der Altstadt, es gibt eine Warteliste von 30 Leuten für einen Stellplatz in der Tiefgarage", so Steindl. Laut dem Bürgermeister sei Sattler der einzige Stadtplatzanlieger, der anfahrbare Parkplätze auf dem eigenen Grundstück habe. Vier gibt es dort bereits, anstatt des Pavillons könne man zwei weitere Parkplätze anlegen.

− cts

Mehr dazu lesen Sie am 7. September im Burghauser/Alt-Neuöttnger