Pfarrkirchen
Kreisfischereiverein setzt auf bewährte Spitze

06.05.2022 | Stand 25.10.2023, 11:10 Uhr

Die neue Vorstandschaft der Fischer mit den Ehrengästen: (vorne von links) 1. und 2. Vorsitzender Josef Pilgram und Thomas Herker, Franz Reichl, Daniel Bien, Christian Reger, Josef Zellhuber, Ludwig Griesbacher und Christian Überreiter sowie (hinten von links) die Bürgermeister Wolfgang Beißmann (Pfarrkirchen) und Stefan Weindl (Postmünster), Georg Riedl, Hans-Dieter Scheiblhuber (Vizepräsident des Fischereiverbandes Niederbayern), Josef Barth, Hans Weidinger und Josef Feuchtner. −Foto: Singer

Nur geringfügige Änderungen gab es bei der Neuwahl der Führungsmannschaft, die nach den Jahren der Pandemie in den kommenden drei Jahren die Geschicke des Kreisfischereivereins (KFV) lenken wird. Josef Pilgram und Thomas Herker wurden in ihrem Amt als Vorsitzender bzw. stellvertretender Vorstand bestätigt.

Der Bericht von Pilgram war bei weitem nicht so umfangreich wie dies früher der Fall war, denn Corona hatte auch beim KFV "gut" gearbeitet. Erfreulich sei, dass sich der Mitgliederstand mit 780, darunter 65 Jugendliche, bei 29 Neuaufnahmen und 21 Kündigungen geringfügig nach oben gesteigert habe, sagte er. Viele der Mitglieder seien bei den Fischsterben im Stausee 2020 und 2021 enorm gefordert worden, habe man doch rund sieben Tonnen Giebel (Größe überwiegend 35 bis 40 cm) entsorgen müssen.

Die Zahlen desBesatz- und Fangberichts

"Besonders haben wir bedauert, dass unser alljährliches Fischerfest als Höhepunkt für den Verein und die Bevölkerung nicht stattfinden konnte", so Pilgram. Auch den gemeinsam mit dem Bezirksfischereiverein Eggenfelden durchzuführenden Lehrgang zur Vorbereitung auf die Fischerprüfung habe man absagen müssen, was nicht nur einen finanziellen Verlust, sondern auch fehlende Nachwuchsgewinnung mit sich gebracht habe.

Verärgert zeigte sich Pilgram, dass die Pachtgewässer in der Vils immer wieder durch Absenkungen des Wasserstandes in Mitleidenschaft gezogen würden. Anders die Zusammenarbeit mit dem Fischeiverband Niederbayern, dessen Jahresversammlung der KFV regelmäßig besuche.

Kurz hielt Josef Zellhuber seinen Besatz- und Fangbericht. Die wichtigsten Zahlen: In den neun Gewässern des Vereins wurden unter anderem 273 Karpfen (Gesamtgewicht 1294 kg), 134 Hechte (332), 494 Brachsen (627) und 585 Waller (480) gefangen. Eingesetzt in verschiedenen Größen wurden 10000 Karpfen, 5300 Schleien, 5250 Heckte, 4000 Nasen, 1100 Zander, 2500 Rutten, 3250 Rotaugen und 1500 Bachforellen.

Dem Bericht von Uwe Großmann war zu entnehmen, dass auch die Arbeit des Fischernachwuchses unter Corona gelitten hat. So konnten 2020 nur drei der rund zehn geplanten Veranstaltungen durchgeführt werden. Das Jahr 2021 ermöglichte sechs Treffen der Jugendlichen, wobei man auch das beliebte Zeltlager in Reichstorf halten konnte.

"Der KFV steht finanziell auf gesunden Füßen und kann seinen Aufgaben jederzeit gerecht werden", lautet die Bilanz von Kassier Franz Reichl. Mit dem Kassenstand von Dezember 2021 könne man durchaus zufrieden sein. Da die Prüfer Hans Schmidbauer und Peter Szabados nur lobende Worte fanden, wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet.

Fischotterein Problem

"Die Bewirtschaftung unserer Gewässer ist von elementarer Wichtigkeit", erklärte Bürgermeister Wolfgang Beißmann zur Arbeit des Fischereivereins, der als Partner des Naturschutzes eine gute Zusammenarbeit mit weiteren beteiligten Stellen pflege. Es stimme ihn oft traurig, zu sehen, was Mitarbeiter des Bauhofs oft vom See, von außen wie auch von innen, sammeln müssten.

Landrat Michael Fahmüller bezeichnete das Fischen als hervorragende Freizeitbeschäftigung, das Hobby und Leidenschaft verbindet. Der Kreisfischereiverein habe sich den Artenreichtum und den Artenerhalt bei den Fischen auf die Fahnen geschrieben. Wie wichtig seine Arbeit sei, habe sich auch bei den Fischsterben gezeigt. Postmünsters Bürgermeister Stefan Weindl betonte, der KFV werde von der Gemeinde öfters dringend benötigt. "Und wir haben ein Fest: Der Platz ist gut, der See ist gut."

Die Fülle fischereilicher Schwierigkeiten sprach Hans-Dieter Scheiblhuber, Vizepräsident des Fischereiverbandes Niederbayern, an. Als größtes Problem nannte er den Fischotter, für das sich derzeit noch keine Lösung abzeichnet. "Die Entnahme von Ottern ist nach wie vor nicht erlaubt." Weiter sprach er die bereits fertiggestellten und die im Bau befindlichen Fischaufstiege in Niederbayern an. Flussbaumeister Hans Weidinger setzte sich mit der Entlandung des Stausees auseinander. Ein besonderes Anliegen war es ihm jedoch, dem KFV für die Hilfe bei den Fischsterben zu danken.

Bei den Neuwahlen der Vorstandschaft wurden folgende Personen gewählt: 1. Vorsitzender Josef Pilgram, 2. Vorsitzender Thomas Herker, Schrift- und Geschäftsführer Marcus Wein (Stellvertreter Christian Reger), Kassier Franz Reichl (Daniel Bien), Besatz- und Gewässerwart Josef Zellhuber (Christian Überreiter), Jugendwart Mario Seifert (Thomas Herker), Gerätewart Ludwig Griesbacher, Beisitzer Stefan Baumgartner, Thomas Baumgartner, Edwin Forster, Uwe Großmann und Kurt Singer. Kassenprüfer sind Hans Schmidbauer und Peter Szabados.

Verdiente Mitglieder wurde abschließend geehrt. Die silberne Vereinsnadel ging an Uwe Großmann, die Vereinsnadel in Gold an Daniel Bien. Für die aus der Vorstandschaft ausscheidenden Mario Faller, Josef Feuchtner und Josef Mitterer gab es kleine Anerkennungsgeschenke.