Plattling
Kranke Bäume gefährden Menschen: Deshalb müssen sie weichen

03.03.2022 | Stand 20.09.2023, 22:11 Uhr

"Auch wenn viele der Eschen entfernt werden müssen, soll der Wert der Bäume für die Natur weiterhin erhalten bleiben", erläutert Revierförster Marko Ambros. −Foto: Huml

"Die absterbenden Eschen müssen unbedingt entfernt werden, um die Sicherheit des Verkehrs weiterhin gewährleisten zu können!" erklärt Marko Ambros, zuständiger Revierförster am AELF Deggendorf-Straubing. Deshalb werden seit Mittwoch betroffene Bäume des Stadtwaldes an der Georg-Eckl-Straße entfernt. Ab Freitagmittag, 4. März, ist die Straße wieder befahrbar.

Pilz breitet sich in die Triebe aus

Das seit einigen Jahren in Deutschland auftretende Eschentriebsterben hat dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Deggendorf-Straubing zufolge verheerende Auswirkungen auf die Baumart Esche. Das "falsche weiße Stengelbecherchen", Verursacher dieser Pilzkrankheit, tritt bei einer Infektion zunächst über die Blätter des Baumes ein. Von dort aus breitet der Pilz sich in die Triebe aus. Dadurch wird die Wasserleitfähigkeit des Baumes erheblich beeinträchtigt. Dies führt in der Folge zum Absterben der befallenen Triebe. "Derart geschwächt, sind die Bäume deutlich anfälliger gegenüber Folgeschädlingen. Üblich ist hierbei der Befall durch den Hallimasch, einer weiteren Pilzart, sowie durch den ,kleinen bunten Eschenbastkäfer‘", heißt es in einer Pressemitteilung dazu.

Das Zusammenspiel dieser Faktoren führt zum Absterben einzelner Äste oder ganzer Kronenteile. Zudem entstehen durch den Befall häufig Wurzelfäulen. Astabbrüche oder gar das Umstürzen ganzer Bäume können die Folge sein. "Eine Gefährdung für den angrenzenden Verkehr kann nach dem Befall daher nicht mehr ausgeschlossen werden", betont das Amt. Deshalb werden im Stadtwald alle sicherheitsrelevanten Eschen entlang der Georg-Eckl-Straße entnommen.

Totholz als wichtiger Lebensraum

"Auch wenn viele der Eschen entfernt werden müssen, soll der Wert der Bäume für die Natur weiterhin erhalten bleiben", erläutert Ambros. Um dies zu gewährleisten, verbleiben einige der gefällten Eschen als Totholz auf der Fläche. Dieses stellt einen Lebensraum dar, auf den viele der im Wald lebenden Arten angewiesen sind.

Des Weiteren werden einige Bäume auf einer Höhe von fünf Metern abgeschnitten. Dies ermöglicht es, naturschutzfachlich besonders wertvolles stehendes Totholz auf der Fläche zu erzeugen, ohne dabei den Verkehr zu gefährden.

Die Maßnahme dient, da aufgrund des Eschentriebsterbens eine erhöhte Gefahr von den Bäumen ausgeht, der Sicherheit des Verkehrs. Dennoch würden bei der Holzernte, soweit möglich, auch die Belange des Naturschutzes berücksichtigt.

− pz