Wasserschutzpolizei Passau
Kontrollaktion: Abwässer laufen fast ungeklärt von Schiffen in Donau

06.05.2022 | Stand 21.09.2023, 4:54 Uhr

Mit Perlit, einem u.a. anderem in der Bauindustrie verwendeten Rohstoff, war diese Gangway eines Güterschiffs verschmutzt.

Erheblich Mängel auf den Donauschiffen zeigte eine Sonderaktion der Wasserschutzpolizei. Bei einem der kontrollierten Schiffe liefen Abwässer fast ungeklärt in die Donau.



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Vorbehaltlich noch ausstehender Analyseergebnisse werden derzeit sieben Ordnungswidrigkeiten- und eine Strafanzeige bearbeitet. Die Wasserschutzpolizei Hamburg hatte die Federführung bei diesen ersten bundesweiten Aktionstagen "Gewässer- und Umweltschutz". Die Passauer Kollegen überwachten dabei die Einhaltung der Umweltstandards in der Berufsschifffahrt und wurden dabei tatkräftig vom Landesamt für Umwelt unterstützt. Vertreter dieser Behörde nahmen an einem Kontrolltag in Passau teil und kümmerten sich im Nachgang auch um die Analysen sichergestellter Wasserproben aus Schiffskläranlagen.

Insgesamt wurden in den sieben Tagen laut Wasserschutzpolizei zwei Gütermotorschiffe und elf Fahrgastkabinenschiffe genauer unter die Lupe genommen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den Bordkläranlagen und Sammeltanks. Da bei zwei Kreuzfahrtschiffen das Filtrat, das nach der Klärung in die Donau geleitet wird, aufgrund des Geruchs und der Verfärbung auffällig war, wurden entsprechende Proben entnommen. Das endgültige Analyseergebnis steht noch aus.

Erhebliche Umschlagsrückstände

Bei einem weiteren unter Schweizer Flagge fahrendem Kreuzfahrtschiff war bereits bei der ersten Sichtprüfung klar, dass das Abwasser des Schiffs nahezu ungeklärt in die Donau eingeleitet wurde. Die Anlage war zwar grundsätzlich in technisch gutem Zustand, es lag aber offenbar ein gravierender Bedienfehler vor. Eine weitere Einleitung wurde daher unterbunden, die Kläranlage beprobt und ein Strafverfahren wegen Verdachts des unerlaubten Umgangs mit gefährlichen Abfällen eingeleitet.

Bei einem Güterschiff wurden nicht nur fehlende Bescheinigungen festgestellt, es befanden sich auch erhebliche Umschlagsrückstände auf dem Gangbord. Dies sollte nicht der Fall sein, da diese Perlitrückstände auch nicht in der Donau landen sollten.

− red