Gefängnisstrafe
Koks-Skandal bei Münchner Polizei: 28-Jähriger verurteilt

25.02.2022 | Stand 21.09.2023, 21:59 Uhr

−Symbolbild: dpa

In einem Prozess um den Drogenskandal bei der Münchner Polizei ist ein 28-jähriger Beamter zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden.

Lesen Sie dazu auch:
- Polizist gesteht unter Tränen im Prozess um Münchner Drogenskandal

Das Amtsgericht München kam am Freitag zu der Überzeugung, dass der Polizist zwischen 2016 und 2017 in mehr als 50 Fällen Drogen erworben und mehrmals an Kollegen weiterverkauft hatte. Zudem hatte er seinen Dealer vor Ermittlungen des Rauschgiftdezernats gewarnt und sich so des Verrats von Dienstgeheimnissen schuldig gemacht.



Beim Prozessauftakt Anfang Februar hatte der vom Dienst suspendierte Angeklagte die Taten unter Tränen gestanden. Beim Weiterverkauf des Kokains habe er jedoch keinen Gewinn eingestrichen. In seinem letzten Wort entschuldigte er sich, dass er "ungehemmt und rotzfrech" mit Rauschgift umgegangen sei.

Die Anklage hatte dem 28-Jährigen 69 Fälle von Drogenkauf vorgeworfen und eine Strafe von drei Jahren Haft gefordert. Der Rechtsstaat müsse wegen der besonderen Stellung der Polizei "seine Zähne zeigen", sagte Staatsanwalt Jakob Schmidkonz. Die Verteidigung plädierte auf eine niedrigere Strafe, die zur Bewährung ausgesetzt werden solle. Nach ihrer Darstellung wurden dem Mann weitaus weniger Drogenkäufe bewiesen als ihm vorgeworfen worden waren.

− dpa