Berlin/Brüssel. Die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin hat über den Schock ihrer Brustkrebs-Diagnose gesprochen. Sie habe sich kerngesund gefühlt, der Tumor sei im Herbst 2019 bei der jährlichen Routineuntersuchung aufgefallen, sagte die 49-Jährige der "Berliner Morgenpost". "Allein diesen Satz auszusprechen: ,Ich habe Krebs‘, das klang für mich wie: ,Ich sterbe jetzt‘." Zum ersten Mal in ihrem Leben habe sie Angst richtig kennengelernt.
Koch-Mehrin ist Mutter dreier Töchter. Sie war Abgeordnete im Europäischen Parlament, Vizepräsidentin und Mitglied im FDP-Präsidium. Nach Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit ihrer Dissertation trat sie 2011 von allen Ämtern zurück. Heute leitet sie unter anderem die Stiftung Women Political Leaders, deren Ziel es ist, Anzahl und Einfluss von Politikerinnen zu vergrößern.
Nach fast neunmonatiger Behandlung gehe es ihr heute gut, so Koch-Mehrin. "Ich fühle mich gesund. Die Prognosen sind auch gut, dass es so bleibt." Wenig sei heute noch so wie vorher, sowohl körperlich als auch seelisch. "Aber es ist nicht schlechter. Es ist anders." Mehr Offenheit im Umgang mit schweren Krankheiten ist ihr ein Anliegen.
− dpa
