Neuötting/Burghausen
Kloster und Lusthügel in Neuötting als ausgezeichnete Denkmäler

22.06.2017 | Stand 20.09.2023, 2:00 Uhr

Der Pavillon prägt das Neuöttinger Stadtbild: In dem markanten Turm ist Roman Schlickers Arbeitszimmer und das Wohnzimmer untergebracht. − Fotos: Stummer (2)/Roland Hoffmann

Als kleiner Junge hat er hier heimlich gespielt, als Erwachsener ist es ihm ein Zuhause geworden: Roman Schlicker ist Besitzer und Bewohner eines der ungewöhnlichsten Gebäude in der Neuöttinger Innenstadt: des Pavillons auf dem sogenannten Lusthügel am Stadtberg. Er hat den Bau von seinem Vater übernommen und nach intensiver Planung und in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt instand gesetzt. Der Einsatz macht sich nun nicht nur in Sachen "Schöner Wohnen" bezahlt – denn Roman Schlicker ist am Donnerstag für seinen Einsatz mit der Denkmalschutzmedaille ausgezeichnet worden. Und er ist nicht der einzige Landkreisbürger, der die Anerkennung von Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle überreicht bekommen hat: Auch Burghausens Bürgermeister Hans Steindl und TU-Präsident Wolfgang Herrmann wurden für ihren Einsatz um Kloster Raitenhaslach ausgezeichnet.

Von kaum einem Ort in Neuötting hat man nun einen derart beeindruckenden Ausblick ins Holzland. Bis heute prägt der 1824 errichtete Pavillon die Stadtansicht; 1864 wurde ein flaches Gebäude daran gebaut. Die beiden Bauten stehen direkt über den Eis- und Bierkellern der ehemaligen Stadtbrauerei Pallauf und dienten als Sommerbierschänke. Bis ins frühe 20. Jahrhundert war dieser Biergarten ein beliebter Ausflugsort. 1920 wurde der Ausschank aufgegeben, bis 1980 diente das Anwesen als Wohnhaus. Darauf folgten Leerstand – und Verfall. "Mit seinem Einsatz für den achteckigen Pavillon hat Roman Schlicker eine stadtgeschichtliche Besonderheit Neuöttings gesichert", würdigt das Landesamt Schlicker.

Das zweite ausgezeichnete Objekt ist das Kloster Raitenhaslach: "Ein besonderer Ort der Ruhe und Einkehr", wie das Landesamt für Denkmalpflege schreibt. "Und die über 250-jährige Geschichte der Gebäude wurde mit größtmöglicher Sorgfalt bewahrt", hebt das Amt hervor. "Kloster Raitenhaslach ist ein ganz besonderes Anschauungsobjekt dafür geworden, wie ein Denkmal durch behutsame Instandsetzung als baugeschichtliches Dokument bewahrt und zugleich hochmodern genutzt werden kann. "

− jo

Mehr dazu lesen Sie am 23. Juni im Alt-Neuöttinger/Burghauser Anzeiger.