Trostberg
Klopapier rationiert und Kräfte gebündelt

17.03.2020 | Stand 20.09.2023, 1:42 Uhr

Toilettenpapier scheinen viele für überlebenswichtig zu halten. Wegen der Hamsterkäufe werden in vielen Geschäften nur noch zwei Packungen pro Kunde verkauft. Der Scherer-Markt in Mögling war am Mittwoch einer der wenigen Lebensmittelmärkte, wo die Regale noch nicht leergeräumt waren. - F.: Thois

"Meinen die Leute, sie können sich schützen, wenn sie sich in Klopapier einwickeln?" Die Kundin im Drogeriemarkt Rossmann in Trostberg nimmt es mit beißendem Humor. Es herrscht gähnende Leere im Regal, obwohl auf einem Schild steht, dass pro Kopf nur noch zwei Packungen Toilettenpapier verkauft werden. Ein anderer Kunde kommt gerade von einer Einkaufsrundfahrt bis nach Garching und Traunreut. "Kein Klopapier bei Rewe, Penny und Aldi", sagt er und lässt kein gutes Haar an Menschen, die in der Corona-Krise hamstern.

"Unsolidarisch und egoistisch" findet Georg Scherer die Vorratskäufe. Auch der Schnaitseer Geschäftsmann rationiert in seinen Märkten seit Mittwoch per Aushang den Verkauf von Toilettenpapier auf zwei Packungen. "Wenn die Leute normal einkaufen würden, wäre genug für alle da." Immerhin in seinen beiden großen Filialen in Trostberg gab es gestern noch Toilettenpapier. Überhaupt sei die Versorgungslage generell in Ordnung.

"Das Problem ist eher, genug Personal zur Verfügung zu haben", sagt Scherer. "Wir haben jetzt natürlich einige Mitarbeiter, die zu Hause bleiben müssen, um ihre Kinder zu betreuen. Wir müssen die Kräfte bündeln." Deshalb ist zum Beispiel die Öffnungszeit der Postannahmestelle im Möglinger Markt von 8 bis 18 auf 8 bis 13 Uhr reduziert worden. "Das Bistro dürften wir momentan eigentlich noch bis 15 Uhr auflassen", erklärt Scherer. "Wir haben es trotzdem geschlossen, weil die Menschen da eng beieinander sitzen würden." Die Verkaufstheke mit Backwaren und warmem Essen zum Mitnehmen ist aber weiterhin geöffnet – bis 18 Uhr.
Mehr dazu lesen Sie am 19. März im Trostberg Tagblatt und Traunreuter Anzeiger.