Grafenau
Kennenlernen in der Herzogstadt

09.11.2021 | Stand 21.09.2023, 5:58 Uhr

Fünftklässler des Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasiums vor der Heilig-Geist-Kirche in Landshut. −Foto: LLG

Auf "Kennenlerntagen" waren die fünften Klassen des Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasiums (LLG) in Landshut.

Zwei Tage stand die Geschichte der niederbayerischen Herzogsstadt auf dem Programm. Der Höhepunkt der Stadtführung war die Besichtigung des beeindruckenden Prunksaales im Rathaus, der erst seit kurzem wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Anhand des Wand-Umlaufgemäldes, das verschiedene Szenen der Landshuter Hochzeit zeigt, erfuhren die Schüler den historischen Hintergrund zu dem Ereignis, das die Grundlage für das heutige, weit über die Grenzen Landshuts hinaus bekannte Historienspektakel bildet.

Ein weiterer Programmpunkt führte die Neugymnasiasten in die Martinskirche, das Wahrzeichen der Stadt mit dem höchsten Backsteinturm der Welt. Nicht fehlen durfte natürlich die majestätisch über der Stadt thronende Burg Trausnitz, die Stammburg der Wittelsbacher.

Als Ersatz für eine Führung, die aufgrund der Pandemieeinschränkungen nicht möglich war, wurden die Schüler in Gruppen losgeschickt, um anhand von kniffligen Suchaufgaben die weitläufigen Räumlichkeiten der Burg auf eigene Faust zu erkunden. Auf diese Weise konnte ihr Interesse auch an der "Kunst- und Wunderkammer" geweckt werden, die mit rund 750 von den Wittelsbacher Herzögen gesammelten Exponaten Kunstvolles, Exotisches und Kurioses vereint.

Mit zeitgenössischer Kunst nach 1945 wurden die Kinder in der Heilig-Geist-Kirche konfrontiert, die heute als Ort für Ausstellungen der Museen der Stadt Landshut genutzt wird. Aktuell sind dort Werke des 2009 verstorbenen Oberpfälzer Bildhauers Peter Mayer ausgestellt. Seine Skulpturen stellen Misch- und Fabelwesen aus Ton in Verbindung mit Bronze dar. Das museumsdidaktische Konzept regte die Schüler dazu an, ihre Assoziationen zu den Kunstwerken zu formulieren und anschließend selbst künstlerisch tätig zu werden, indem sie eigene Skulpturen aus Ton herstellten.

Trotz des straffen Rahmenprogramms blieb an den Abenden genügend freie Zeit in der Jugendherberge Ottonianum, die im schön restaurierten Gebäude der ehemaligen herzoglichen Gießerei unterhalb der Burg untergebracht ist.

− llg