Bischofswiesen
Katastrophe vom Böcklweiher jährt sich zum 60. Mal

14.07.2018 | Stand 14.07.2018, 15:00 Uhr

Begutachtung des Flugzeugs am Tag nach dem Absturz. Sechs Personen kamen dabei ums Leben. − Fotos: Archiv/Fredric Müller-Romminger

Ein Transportflugzeug der Luftwaffe vom Typ Nord 2501D "Noratlas" der Flugzeugführerschule "S" stürzte am 15. Juli 1958 gegen 14.15 Uhr am Böcklweiher in Bischofswiesen ab. Das Ziel: Neubiberg. Bei dem erfolgten Aufschlagbrand kam die sechsköpfige Besatzung der Flugzeugführerschule aus Memmingen ums Leben.

Noratlas 2501D startete an diesem Tag zu einem Testflug nach einer 50-Stunden-Kontrolle in der Local Area der zweiten Ausbildungsstaffel. Nach der Durchführung des Testfluges sollte in Neubiberg gelandet werden. Der Start erfolgte um 13.13 Uhr vom Fliegerhorst Memmingerberg. Der Flug war ordnungsgemäß vorbereitet, der Flugplan ausgefüllt und der Testflugauftrag in zweifacher Ausfertigung ausgehändigt. Nach dem glatten Start des Luftfahrzeuges erhielt der verantwortliche Luftfahrzeugführer vom Tower die Erlaubnis, die Platzrunde zu verlassen und sich in die Local Area zu begeben. Nach Verlassen der Platzrunde wurde der Steigflug auf 3000 Meter durchgeführt. Dabei wurden normale Werte abgelesen.

Um 13.25 Uhr wurde laut Prüfbericht in einer Höhe von 3300 Meter der Normalflug eingeleitet. Auch dabei wurden keine Besonderheiten festgestellt. Anschließend wurde in einer Höhe von 3100 Meter mit einer Geschwindigkeit von 160 Knoten der Sparflug durchgeführt. Auch hier wieder keine auffallenden Werte. Nach etwa 20 Minuten war dieser Teil des Testfluges erledigt. Der Sinkflug war noch nicht durchgeführt. Nach Aussagen von Zeugen flog das Luftfahrzeug von Norden kommend über Bad Reichenhall in Richtung Watzmann. Nach Einkurven südlich des Watzmanns wurde Höhe aufgegeben. Dies kann nach späteren Erkenntnissen durch die starken Abwinde über dem Königssee hervorgerufen worden sein. Das Flugzeug flog dann nach Norden zurück und drehte über Berchtesgaden, unweit des Silbergs Vollkreise. Anzunehmen ist, dass diese mit einer Schräglage von 45 Grad durchgeführt wurden. Der Pilot verlor Höhe, was durch die herrschenden Abwinde erfolgte. Die Höhe betrug zu diesem Zeitpunkt 1400 Meter.

Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe des Reichenhaller Tagblatts/Freilassinger Anzeigers vom Samstag, 14. Juli.

− red