Passau
Kartenspielen unerwünscht - Passauer Wirt mahnt Gäste

04.04.2017 | Stand 19.09.2023, 6:05 Uhr

Die Hand voller Trümpfe hat dieser Schafkopf-Spieler, er wird sie gleich auf den Tisch legen – oder knallen, wie es manche Wirte befürchten. Deshalb ist Karten spielen nicht in jedem Gasthaus erlaubt, weil es lauter und derber werden könnte und das vor allem Speise-Gäste stören könnte. − Foto: Archiv Jäger

Schimpfend und enttäuscht sind vor ein paar Tagen einige junge Männer aus dem "Bayerischen Löwen" in Passau abgezogen. Der Grund ihres Zorns: In der Mittagspause wollten sie nach dem Essen einen "Watterer" ausspielen. Aber rasch hatte ihnen die Bedienung freundlich, aber bestimmt erklärt, dass Kartenspielen in dem Gasthaus am Ludwigsplatz untersagt ist.

Warum das? "Es hat sich einfach nicht bewährt", erklärt Wirt Adrian Hüttenberger. Wenn Geschäftsleute sich beim Essen unterhalten wollen und daneben klatschen Kartenspieler im Spieleifer und mit herzhaftem Kommentar ("dich putz ich mit der Sau..."), dann störe das einfach den Restaurantbetrieb – "und ein Wirtshaus lebt heute einfach vom Essens- und nicht mehr vom Bierverkauf. Die Zeiten, in denen einer acht Halbe getrunken hat und so den Wirt am Leben erhielt, die sind längst vorbei", sagt Hüttenberger. Das Kartenverbot tue ihm auch irgendwo leid und seinem Kompagnon Alexander Weiherer auch, schließlich sind die beiden echte "Gastro-Gewächse" (ehemals Gambrinus-Keller und Peschl-Terrasse).

Sehen sie keinen Widerspruch darin, dass sie als urbayerisches Wirtshaus urbayerische Traditionen unterbinden? Bei anderen Gasthäusern ist Kartenspielen schließlich auch erlaubt. "Andere haben auch nicht unsere Miete und unsere Lage in der Stadtmitte", antwortet Hüttenberger. Ein Haus am Stadtrand mit höherem Anteil an Stammgästen sei in dieser Hinsicht im Vorteil.

Mehr dazu lesen Sie in der Dienstagsausgabe Ihrer Passauer Neuen Presse (Ausgabe Passau/Online-Kiosk) oder HIER als registrierter Abonnent.