Grafenau/Bergreichenstein
Kaiser Maximilian begrüßte die Grafenauer

13.09.2022 | Stand 13.09.2022, 13:37 Uhr

Während Kaiser Maximilian II. auf seinem Thron Platz genommen hatte, leitete der Zeremonienmeister unter den Augen der Grafenauer Gäste die feierliche Wappenverleihung. −F.: Friedl

Ein mehr als herzlicher Empfang erwartete eine Delegation aus Grafenau am vergangenen Wochenende beim Stadtfest in der Partnerstadt Bergreichenstein in Tschechien. Nach einem gemeinsamen Umzug durch die Stadt empfing Kaiser Maximilian II. mit seinem Hofstaat die Gäste aus Bayern und reiste mit ihnen zurück in Jahr 1572, als Bergreichenstein sein Wappen verliehen bekam.

"Heute ist ein bedeutender Tag für unsere Bergstadt, denn es kommt der römische Kaiser, der tschechische und ungarische König, der mährische Markgraf und der österreichische Erzherzog." Mit diesen Worten kündigte der Zeremonienmeister auf der am Stadtplatz aufgebauten Bühne den hohen Besuch an, bevor seine Majestät unter lauten "Es lebe der Kaiser!"-Rufen des Publikums auf die Bühne kam.

Zeitreise ging zurückins Jahr 1572

Dort wurde er schon von der Bergreichensteiner Bürgermeisterin Bohuslava Bernardová und einer sechsköpfigen Delegation aus Grafenau rund um 2. Bürgermeister Max Riedl erwartet.

Die Zeitreise in der historischen Darstellung ging zurück ins Jahr 1572. An die Bürgermeisterin verlieh Kaiser Maximilian II. feierlich das Stadtwappen, dessen 450. Jahrestag gefeiert wurde.

Auf seine Frage nach der weiteren Entwicklung in der aufblühenden Stadt folgte ein Disput über

das Wasser, infolgedessen der Burgherr Johann Precht von Rottenburg (dargestellt vom echten Kastellan der Karlsburg, Václav Kus) auf die Bühne stürmte und die Stadtbrauerei des Wasserdiebstahls bezichtigte, das auf der Burg schließlich für die eigene Brauerei benötigt werde.

Nachdem die Streithähne den Kaiser zu einer Bierprobe mitnahmen und die Grafenauer mit Geschenken aus Bergreichenstein überhäuft worden waren, bedankte sich Vizebürgermeister Riedl herzlich für die Gastfreundschaft.

"Nach der langen Pause während der Corona-Pandemie, in der wir nicht gemeinsam feiern konnten, ist es besonders schön, alle unsere Freunde wieder persönlich treffen zu dürfen", freute

sich Riedl und wünschte der Veranstaltung einen guten Verlauf und allen Besuchern einen erlebnisreichen Tag "Am Hof Kaiser Maximilians II." Den hatten die Grafenauer im Anschluss an den

Wiedersehen mit Übersetzerin Leandra

offiziellen Teil bei einem gemeinsamen Mittagessen mit den Bergreichensteiner Freunden in der Brauerei, die es seit sechs Jahren direkt am Stadtplatz gibt. Nachdem der ehemalige Kastellan und Grafenau-Freund Zdeněk Svoboda und Übersetzerin Jana Sázavská die Speisekarte übersetzt hatten, stand einem unbeschwerten Nachmittag nichts mehr im Wege.

Zur Freude der Grafenauer nahm auch die langjährige Übersetzerin Leandra Janderová (92), die vielen sehr ans Herz gewachsen ist, an den Feierlichkeiten teil.

− frk