Erding
"Jungfräulicher" Impfpass weckt am Flughafen Verdacht

01.02.2022 | Stand 01.02.2022, 15:46 Uhr

−Foto: dpa

Ein Impfpass hat bei den Grenzpolizisten am Flughafen München am Montag größeres Interesse geweckt und einer Kielerin einen unerwarteten Aufenthalt bei der Bundespolizei sowie eine Anzeige wegen Urkundenfälschung beschert.

Als die Frau (39) am Montag mit dem Flugzeug aus Istanbul am Flughafen im Erdinger Moos ankam, kontrollierten Bundespolizisten ihren Personalausweis und ihren Impfpass. Grenzpolizeilich gab es zwar nichts zu beanstanden.

Wie es im Polizeibericht weiter heißt, seien die eingeklebten Sticker zum Nachweis einer Impfung gegen Corona offensichtlich gefälscht gewesen. Im Impfbuch, das die Frau ohne Zögern herzeigte, klebten zwei Biontech-Sticker mit entsprechenden Stempeln und Unterschriften eines Impfzentrums in Bremen, datiert auf Juli und August letzten Jahres. "Ansonsten war das gelbe Büchlein arg jungfräulich", berichtet die Polizei. Als die Bundespolizisten die Sticker dann überprüften, blieb das Ergebnis aus. Auch ein Anruf in der Hansestadt liefen ins Leere. Der Mitarbeiter im dortigen Impfzentrum erklärte, dass man erstens an den betreffenden Tagen keine Impfdosen aus der angefragten Charge verimpft habe und zweitens die angebliche Patientin bei ihnen nicht gelistet sei. "Mit diesen Aussagen konfrontiert, hüllte sich die vermutliche Impfbetrügerin in Schweigen", so die Polizei. Ein paar Stunden später als geplant, durfte die gebürtige Türkin dann den Heimweg antreten, jedoch nicht, ohne ihren Impfpass bei den Bundespolizisten zurückzulassen und eine Anzeige wegen Urkundenfälschung zu kassieren.

− pnp