Emmerting/Mehring/Byron Bay
Junge Auswanderer bauen Skateboards in Australien

07.11.2015 | Stand 20.09.2023, 6:33 Uhr

Den sicheren Job bei Wacker haben die beiden Freunde Florian Ehberger (rechts) und Benjamin Popp gekündigt, um an der australischen Ostküste ihren Traum zu leben: Sie fertigen Skatebord-Unikate und verkaufen sie online.  − Fotos: beyouskateboards© 2015

Mit vier Jahren ist er über den grauen Asphalt von Emmerting (Landkreis Altötting) gerollt, heute surft Florian Ehberger jeden Morgen die Wellen in Byron Bay, Australien. Der 29-Jährige ist zusammen mit einem Freund aus Mehring (Landkreis Altötting), Benjamin Popp (30), vor einem Jahr dorthin ausgewandert und lebt seither in Ewingsdale bei Byron Bay, der alternativen Surfer-Hochburg der Ostküste. Für ihren Traum haben die beiden jungen Männer ihre Jobs bei Wacker in Burghausen gekündigt.

"Skateboarden war immer schon eine Leidenschaft", sagt der braun gebrannte 29-Jährige. Seit er das erste Brett von seinen Eltern geschenkt bekam, war er davon fasziniert. Später kam seine Liebe zum Surfen dazu. In Australien kann er beides ausleben. "Es gibt für mich nichts Schöneres als jeden Morgen mit meinen Skateboard zum Strand zu cruisen – das Surfbrett unterm Arm geklemmt – und dann ein paar Wellen zu reiten." Surfen ist für ihn mehr als ein Sport, es ist ein Lebensgefühl. Den Wind in den Haaren, das Brett unter den Füßen: "Da werde ich eins mit der Natur."

Um auch abseits der Pazifikwellen Fuß zu fassen, bauen Florian Ehberger und Benjamin Popp Skateboards und verkaufen sie online. Seit einem halben Jahr läuft ihr Business, die Firma "Beyou", in Byron Bay. Und das sehr erfolgreich. Denn sie beherrschen die filigrane Holzarbeit. "Ben war schon immer der totale Holzfreak", sagt Florian, der viel von seinem Vater gelernt hat. "Er hat mir schon als Kind beigebracht, wie man mit Holz und Metall arbeitet."

Die Skateboards sollen sich durch "Qualität und Design" auszeichnen. Es sind Liebhaberstücke. "Manche Menschen hängen sie sich als Kunstwerke an die Wand." Sie wollen nicht nur Holzbretter auf Rollen schaffen, sondern "ein Instrument von Freiheit und Kreativität". Zwischen 160 und 450 australische Dollar, also rund 100 bis knapp 300 Euro, kostet jedes Unikat. Der Charme gewöhnlicher Skateboards schlummert auf ihrer Unterseite, nicht so bei den Beyou-Boards. Geometrische Formen, symmetrische Muster oder ein einzelner Anker zieren die Oberfläche. Edel und kunstvoll formen die weniger als drei Millimeter dünnen Holzplättchen solche Motive. Kein raues "Griptape", schwarzes Schleifpapier für besseren Halt auf der Trittfläche, stört die obere Seite des Boards.

Mehr dazu lesen Sie am Samstag, 7. November, im Alt-Neuöttinger Anzeiger (Online-Kiosk). Infos zu den Skateboards: www.beyouskateboards.com