Tittmoning
Jugendzentrum nun in städtischer Hand

Stadtrat Tittmoning beschließt "Juz" zu übernehmen

15.05.2021 | Stand 20.09.2023, 22:05 Uhr

Das "Juz" in Tittmoning bietet seit 18 Jahren den Jugendlichen der Stadt eine Heimat und einen Rückzugsort mit verschiedenen Angeboten zum Zeitvertreib. −Foto: Enzensberger

Das Jugendzentrum in Tittmoning geht in die Hände der Stadt über. Zuvor wurde es unter Vereinsträgerschaft geführt, ganze 18 Jahre lang. Eine der dort ehrenamtlich engagierten Strippenzieherinnen und Stadtratsmitglied Ute Sesselmann (mitBürger) erntete in der Sitzung, in der die Entscheidung gefällt wurde, viel Lob und Dankbarkeit seitens ihrer Ratskollegen. Das "Juz" soll nun bis auf Weiteres in die Bürgerhilfsstelle unter der Leitung von Johannes Lanser eingegliedert werden.
Ein Blick in die Chronik: Die erste Unterkunft des Jugendtreffs im Jahr 2003 war das Max-Helbig-Haus, in dem sich heute das Bistro "No Problem" befindet. Nach dem Verkauf 2004 zog der Treff ein Jahr später in das Breitenbacher-Haus in die Lutzengasse. "Beide Lokalitäten wurden jeweils vom Verein und von den Jugendlichen unter hohem Arbeitsaufwand für die Nutzung als Jugendtreff renoviert", betont Bürgermeister Andreas Bratzdrum bei Verlesung der Beschlussvorlage. Die Trägerschaft hatte seit 2003 der Verein Förderkreis Jugend Tittmoning inne, welcher federführend von Ute Sesselmann und Sonja Braun organisiert wurde. Die Stadt hatte bisher die Personalkosten für das notwendige Betreuungspersonal erstattet und die Betriebs- und Unterhaltskosten übernommen. In einer Email im März war der Verein auf die Stadt zugekommen, mit der Bitte, die Trägerschaft künftig zu übernehmen. Die anstehenden Aufgaben seien ehrenamtlich durch den Förderkreis kaum noch zu bewältigen, hieß es. Ute Sesselmann (mitBürger) führte die Situation im Stadtrat näher aus und blickte auf eine lange und intensive Zeit zurück. Im Jahr 2002 sei der Förderkreis schon gegründet worden. Die Zahl der Besucher des Treffs sei zwar in der vergangenen Zeit nicht so hoch gewesen, aber der Bedarf enorm, so Sesselmann. "Allein die Jugendlichen, die jetzt da sind, brauchen den Jugendtreff einfach. Weil sie es sehr oft sehr schwierig haben. Deshalb wollten wir es nicht aufgeben, weil es ein wichtiger wichtiger Anlaufpunkt bleibt." Der Verein sei gewillt, weiterhin zu unterstützen, "aber wir können nicht mehr die Trägerschaft und damit die Verantwortung als Arbeitgeber übernehmen. Das wird uns nach 18 Jahren einfach zu viel", so Sesselmann.

Der Bürgermeister stellte am Ende des Punkts aufgrund der ein oder anderen Wortmeldung klar, dass einerseits die bisher eingestellten Haushaltsmittel weiter ausreichen werden, andererseits eine Überlastung der Bürgerhilfsstelle in Person von Johannes Lanser nicht angestrebt wird. Man übernehme nun lediglich die Trägerschaft und Johannes Lanser soll, wenn Stunden im "Juz" anfallen, von der Aufgabe als Bürgerhilfsstellenleiter befreit werden. Diese Stunden soll Rückkehrerin aus der Elternzeit, Carola Fuchs, kompensieren. "Die zwei können sehr gut miteinander und letztlich geht es um die Qualifizierung und die Qualität von Herrn Lanser, warum wir das als eine gute Lösung sehen", so Bratzdrum.