Piding
Jeder ist gewollt, geliebt und wird gebraucht

Junge Christen erhalten das Sakrament der Firmung – Zwei Gottesdienste an zwei Tagen

19.07.2021 | Stand 20.09.2023, 23:52 Uhr
Maria Horn

Dekan Dr. Thomas Frauenlob (Mitte) spendete in zwei Gottesdiensten die Firmung, links Pfarrer Ionel Anghel und rechts Diakon Peter Walter −Fotos: Maria Horn

Für junge Menschen stellt der Empfang der Heiligen Firmung einen beutenden Meilenstein im christlichen Leben dar. Bei zwei Gottesdiensten wurde an zwei aufeinanderfolgenden Tagen den jungen Leuten dieses Sakrament durch Dekan Monsignore Dr. Thomas Frauenlob gespendet. Dieser war mit großer Freude, wie er sagte, in seine Heimatgemeinde gekommen. "Es ist eine schöne Fügung, dass ich heute die Firmung spenden darf, da ich selbst hier vor 45 Jahren gefirmt worden bin", richtete der Dekan sein Grußwort an die versammelte Festgemeinde und übermittelte in diesem Zusammenhang die besten Wünsche von Erzbischof Reinhard Marx.

Entsprechend festlich war die Pfarrkirche Maria Geburt in Piding geschmückt, die große Darstellung einer Taube inmitten eines Strahlenkranzes war der zusätzliche optische Hinweis auf den Firmtag. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm Kirchenmusikerin Anni Utz gemeinsam mit der Gruppe "Feuerstrom", die sich aus Mitgliedern der Familie Febres zusammensetzt. "Du bist die Kraft die mein Herz bewegt" sang die Gruppe im Refrain ihres ersten Liedes, und bekräftigte damit noch einmal den Hintergrund des Tages.

In Coronazeit erlebt, wie wichtig Berührung ist

Dr. Frauenlob eröffnete seine Predigt mit einer Betrachtung zur Firmung. "Das Symbol dafür ist die Handauflegung und die Salbung mit Chrisam. Dabei wird vom Firmspender gesprochen: ‚Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist‘". Frauenlob verdeutlichte das Wort "Sakrament. "Es bedeutet auch Berührung durch Gott, als besonderer Moment. Gerade in Coronazeiten haben wir erfahren, wie wichtig uns Berührungen sind."

Der Dekan kam im Verlauf seiner Ansprache auf die Schöpfungsgeschichte zu sprechen und sagte: "Wir sind alle Abbilder Gottes, das ist unsere Grundausstattung, die wir ins Leben mitbekommen haben. Und diese Grundausstattung sollten wir ernst nehmen." Dr. Frauenlob erinnerte an das erste Sakrament, das die Firmlinge erhalten haben, die Taufe und erklärte die damit verbundenen Symbole Chrisam, Taufkleid und Taufkerze. "In der Taufe werden wir zu Christen. Ihr seid getauft, weil euch eure Eltern eine gute Ausstattung für das Leben mitgeben wollten. Heute mit der Firmung macht ihr einen weiteren Schritt im Christsein. Jetzt seid ihr in einem Alter, wo ihr eigene Entscheidungen treffen könnt. Deshalb werdet ihr heute auch euer Taufbekenntnis selber sprechen."

Dekan Frauenlob zeigte auf, dass der Heilige Geist, obwohl er nicht sichtbar ist, dennoch in den Menschen wirkt und verglich diese Wirkung mit Inspirationen bei großen Sportereignissen, wenn hohe Motivation der Sportler spürbar und sichtbar ist. Er wies die jungen Leute darauf hin, den heiligen Geist wirken zu lassen und kam auf dessen sieben Gaben zu sprechen: Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Frömmigkeit und Gottesfurcht.

Dekan Frauenlob war es ein sichtliches Anliegen, den Jugendlichen ein Zitat aus der ersten Predigt von Papst Benedikt XVI. mitzugeben. "Erst wo Gott gesehen wird, beginnt das Leben richtig… Jeder von uns ist gewollt, geliebt und wird gebraucht… Es gibt nichts Schöneres, als ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit ihm zu schenken," lautet ein Auszug daraus.

Fröhliche Stimmung durch spritzige Mischung

Die jungen Leute erneuerten nach der Predigt ihr Taufbekenntnis, bevor jeder einzelne Firmling mit seinem Paten vor den Dekan trat. Dieser legte den jungen Christen die Hand auf und salbte sie mit Chrisam. Nach der Firmung waren die Mädchen und Burschen gebeten, in einem kurzen stillen Gebet inne zu halten. Darin hieß es: "… Gib mir die Kraft und den Mut, mein Leben aus Deinem Geist heraus zu gestalten." Danach wurde in den Fürbitten auf die Gaben des Heiligen Geistes Bezug genommen, bevor der Gottesdienst einen weiteren feierlichen Verlauf fand.

Eine schöne Mischung aus Kirchenmusik und spritzigen jungen Liedern sorgte für eine fröhlich-anmutige Stimmung, passend zum Anlass des Tages. Am Ende der Festmesse rückten bei herzlichen Dankesworten alle jene in den Mittelpunkt, die sich um Vorbereitung und Durchführung des Firmtages gekümmert hatten.