Aidenbach
"Jeder ist froh, dass er wieder raus kann"

Großer Zuspruch beim ersten verkaufsoffene Sonntag in Aidenbach seit 1,5 Jahren

26.09.2021 | Stand 22.09.2023, 0:24 Uhr

Süßes für die gute Sache: Kuchen gegen Spenden gaben Faschingsgesellschaft und Theaterverein für Brandopfer Hans Fuggenthaler (3.v.l.) ab. In den Dienst der guten Sache stellten sich Elena Sterr (v.l.), Ursula Hinterdobler, Wolfgang Buentke, Renate Gericke, Nadine Loibl, Theresa Jahrstorfer und Chiara Zoch.

Lange hat der Gewerbeverein Aidenbach überlegt und abgewogen, ob der Apfelsonntag überhaupt stattfinden soll und kann. Dann haben sich die Organisatoren um Andrea Pöppl-Meyer dazu durchgerungen – und wurden belohnt. "Es war ganz toll: Das Wetter hat gepasst, es waren viele Leute unterwegs. Jeder ist froh, dass er wieder rauskommt und dass es nach eineinhalb Jahren wieder einen verkaufsoffenen Sonntag mit Fierantenmarkt gibt", so das Zwischenfazit von Andrea Pöppl-Meyer am späten Nachmittag. Mit den Kollegen konnte sie sich da zwar noch nicht abstimmen, vermutet aber, dass es ihnen ähnlich geht wie ihr: "Ich komme aus dem Geschäft nicht raus, weil so viel los ist."

Von den 100 Kilo Äpfeln, die der Gewerbeverein in den Geschäften als Give Away für die Kunden bereit gehalten hat, war jedenfalls nachmittags kein einziger mehr übrig.

Und auch die Fieranten machten ihr Geschäft, verkauften neben Süßem und Deftigem Holzartikel, Korbwaren und Bürsten, Kleidung, Hüte, Flohmarktware. "Rund 25 Stände waren in gebührendem Sicherheitsabstand aufgebaut", erzählt Andrea Pöppl-Meyer.

Offiziell ging der Apfelmarkt um 11 Uhr los, aber beim Kuchenverkauf vor dem Rathaus standen die Aidenbacher schon ab 9.30 Uhr an. Hier gab es von Faschingsgesellschaft und Theaterverein Kuchen gegen eine Spende. Der Erlös kommt Hans Fuggenthaler zu Gute, der bei dem Brand vor rund einer Woche nicht nur seine Mietwohnung, sondern auch seine Kneipe verloren hat. Um die 30 Kuchen hatten Bäckereien und Privatleute gestiftet. "Zwei kamen von Familie Kammermeier, was uns sehr gefreut hat", sagt Ursula Hinterdobler. Wie berichtet, sind die Kammermeiers die Eigentümer des Marktplatz-Hauses, das das Feuer komplett zerstört hat. Nachdem der Kuchenstand gegen 13 Uhr fast ausverkauft war, organisierte Ursula Hinterdobler Nachschub von der Altbayerischen Küche. Die Firma aus Johanniskirchen stellt unter anderem Backwaren für die Gastronomie her und hat sofort zugesagt, Kuchen nach Aidenbach zu liefern. "Wir hatten wirklich keine Ahnung, was wir brauchen. Aber dass so viele Menschen den Hans unterstützen wollen, freut uns alle sehr. Er war immer für uns Verein da, deswegen lassen wir ihn jetzt auch nicht hängen", so die Präsidentin der Faschingsgesellschaft.