Eine besondere Ehrung ist in der Jahreshauptversammlung der "Mooser Blosn" am Samstagabend vorgenommen worden: Josef Lehner wurde zum ersten Ehrenmitglied des Musikvereins ernannt.
Die Überraschung für den ahnungslosen Schriftführer war gelungen. Da gemäß der Satzung die Mitgliederversammlung darüber entscheiden muss, ob und wer zum Ehrenmitglied ernannt wird, liefen die Vorbereitungen in der Vorstandschaft ohne ihn ab. Der Beschluss in der Mitgliederversammlung fiel einstimmig.
"Wenn es jemand verdient hat dann du", betonte Vorsitzender Albert Jahrstorfer. Ohne Lehner und seine Frau Rita gäbe es keine Musikproben und keine Treffen im Stadel, vieles andere in der Mooser Blosn und allgemein im öffentlichen Leben sei nur dem unermüdlichen Engagement Lehners zu verdanken. "Ohne dich würde es diesen Verein nicht geben", unterstrich Jahrstorfer. Seit er denken könne, sei Lehner in vielfältiger Weise an seiner Seite gewesen. "Viel haben wir schon zusammen erlebt", sagte er.
In seiner Laudatio umriss Kulturbeauftragter und Gemeinderat Dr. Wolfgang Schuster den Lebenslauf Lehners und stellte seine Verdienste heraus. Lehner ist 1951 geboren und hätte die Ehrung bereits zum 70. Geburtstag im Februar bekommen sollen. Da aber coronabedingt kein großes Treffen möglich war, wurde die Ehrung auf die Jahreshauptversammlung verschoben. Der pensionierte Lehrer und Autor der "Mooser G‘schichten" sei "gewissenhaft, ehrlich, sympathisch und unparteiisch", führte Schuster aus.
Die musikalischen Auftritte hatten 1980 bei der Ostermesse, zusammen mit Albert Jahrstorfer und Alois Trifterer, ihren Anfang genommen. Seither wurde immer wieder Blasmusik gemacht und die Gruppe wurde immer größer. Dr. Winfried Speer erfand den Namen "Mooser Blosn" und bei vielen Auftritten sei Sepp Lehner der Antreiber gewesen.
Bei der Gründung der Mooser Blosn als Verein am Jahresanfang 2018 war Lehner federführend beteiligt und habe geschaut, dass neben den Aktiven auch passive Mitglieder Geld in die Vereinskasse bringen. Er kümmere sich einzigartig um die Noten und ums Archiv, sorge für den Zukauf, beschaffe fehlende Stimmen und organisiere die Zusammenkünfte. "Alles über ihn aufzuzählen wäre eine abendfüllende Veranstaltung", hob Schuster hervor. Lehner leiste für seine Blaskapelle unermessliche, nicht zu unterschätzende Arbeit und sei mit Herzblut dabei. Er sei ein Mooser Urgestein und müsste als Ölgemälde neben den anderen Originalen in der Schlosswirtschaft hängen, fand Schuster.
Nachdem Lehner die Überraschung "verdaut" hatte, freute er sich sichtlich, ebenso Rita Lehner, der Jahrstorfer Blumen überreichte.
Zuvor hatte der Vorsitzende in seinem Rechenschaftsbericht auf Veranstaltungen zurückgeblickt, darunter die Teilnahme an "Ehrenamt im Dialog" und dem Besuch des Musikvereins Neuhausen. Infolge des Lockdowns waren Veranstaltungen und Musikproben ebenso ausgefallen wie Geburtstage. Lediglich während der Lockerungen im vergangenen Sommer waren die Musikanten bei "Blasmusik im Biergarten" aufgetreten. Dies werde im Rahmen der Möglichkeiten auch heuer fortgeführt, erklärte Jahrstorfer.
Eine Abordnung habe bei der Primiz von Matthias Zellner aufgespielt. Im Winter war virtuell geprobt worden. Die erste richtige Probe fand heuer im Juni im Lehner-Stadel statt. Nach den Sommerferien sollen die Proben in der Mehrzweckhalle durchgeführt werden. Nicht ohne Stolz berichtete Jahrstorfer, dass der Verein aktuell 65 Mitglieder aufweise, davon 38 aktive Musikanten.
In Vertretung der entschuldigten Kassenverwalterin Agnes Jäger trug Martina Kiermeier den Kassenbericht vor. Sie und Sabine Stoiber hatten die Kasse geprüft und bestätigten die einwandfreie Kassenführung. Die Entlastung erfolgte einstimmig.
Abschließend dankte Jahrstorfer allen Mitgliedern, besonders seinem Stellvertreter Dieter Löffelmann und Kapellmeister Klaus Berger sowie Sepp und Rita Lehner und weiteren Helfern und Unterstützern. Löffelmann dankte seinerseits Jahrstorfer für seinen Einsatz für die Mooser Blosn. Eine Grillfeier rundete die Versammlung ab.
− tf
