Innernzell
Ist Innernzell bald eine "Smart City"?

25.03.2021 | Stand 25.03.2021, 13:16 Uhr

Innernzell will "smart" werden: Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde beschlossen, sich im Verbund der ILE Ilzer Land. e. V. auf den Förderwettbewerb "Smart Cities made in DE" zu bewerben. Weiter galt es, über mehrere Bauangelegenheiten abzustimmen.

Corina Molz, Geschäftsführerin der ILE Ilzer Land, informierte über den Förderwettbewerb "Smart Cities made in DE". Mit dem Projekt des Bundesinnenministeriums soll die Digitalisierung vorangetrieben werden. Bereits zum dritten Mal will die ILE Ilzer Land sich auf dieses Förderprogramm bewerben, um die Digitalisierung und die Zukunft der Region aktiv zu gestalten. Die Ziele der ILE im Rahmen von "Smart Cities" seien, gemeinsam mit den Bürgern die Region weiterzuentwickeln, sich für den ländlichen Raum einzusetzen, die Ortskerne langfristig zu beleben und gleichwertige Lebensbedingungen und Teilhabemöglichkeiten für alle Generationen zu schaffen, so Molz. Die Bewerbung soll unter dem Motto "Hybride ILE-Hand in Hand im Ilzer Land. Gemeinsam digital werden und analog bleiben." eingereicht werden.

Als Beispiele für die zahlreichen Projekte, die im Rahmen des Förderprogrammes umgesetzt werden sollen, nannte Molz digitale Anschlagtafeln, digitale Bürgerbeteiligungsformate, Dorfzentren mit digitaler Hardware, Unterstützung der Vermarktung regionaler Lebensmittel oder eine mobile Wissenswerkstatt. In den "Phase A" genannten ersten zwölf Monaten, die voraussichtlich im Herbst dieses Jahres starten würden, wäre die Erstellung einer Digitalisierungsstrategie und erste Umsetzungsmaßnahmen angedacht. In "Phase B", die sich über vier Jahre erstreckt, sollen die Ziele, Strategien und Maßnahmen dann umgesetzt werden.

Entscheidung fällt im Juli 2021

Im Falle eines Zuschlags für die ILE Ilzer Land habe man schlagkräftige Partner zur Unterstützung, führte Corina Molz weiter aus. Darunter unter anderem den Technologiecampus Grafenau, das Fraunhofer CeRRI, die Universität Passau, die Firma Strabag AG oder die Vereine "Landwirtschaft made in FRG" und "ebbsGuads". Die Entscheidung über den Zuschlag für eine Förderung durch "Smart Cities" wird voraussichtlich im Juli 2021 getroffen. Für die Umsetzung des Projektes würde innerhalb des Förderzeitraums von fünf Jahren ein Gesamtvolumen von etwa 11,2 Millionen Euro zur Verfügung stehen, wovon voraussichtlich etwa 9,7 Millionen Euro durch Bundesmittel gefördert werden. Der Rest müsste von den Mitgliedsgemeinden getragen und nach Einwohnerschlüssel aufgeteilt werden. Auf die ILE Ilzer Land würde demnach ein Eigenanteil von 1,5 Millionen Euro entfallen, was einem Anteil von etwa 40 000 Euro für die Gemeinde Innernzell innerhalb der fünf Jahre bedeuten würde. "Die Gesamtkosten wurden allerdings sehr großzügig geschätzt und können auch geringer ausfallen!", betont ILE Geschäftsführerin Molz.

Bürgermeister Josef Kern sprach sich für das Projekt aus. Es sei eine einmalige Chance, Fördermittel für die Digitalisierung auszuschöpfen und die Region weiterzuentwickeln. Der Gemeinderat stimmte dafür, dass sich die Gemeinde im Verbund der ILE dazu bereiterklärt, sich für das Fördermodell zu bewerben und im Falle eines Zuschlags den geforderten Eigenanteil der Gemeinde einzubringen.

Bezüglich der Änderung des Flächennutzungsplanes mittels Deckblatt Nr. 15 zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Gewerbegebiet "GE Sterrmühle" konnten nach Abwägung der erneuten Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und erneuerter öffentlicher Auslegung zwei Beschlüsse gefasst werden. So wurden die vorgebrachten Bedenken der jeweiligen Behörden und Stellen zur Kenntnis genommen und entsprechend berücksichtigt. Die Änderung des Flächennutzungsplanes wurde beschlossen. Ebenso wurde mit den vorgebrachten Bedenken der jeweiligen Behörden und Stellen im Bezug auf die Änderung des Bebauungsplanes "GE Sterrmühle" verfahren. Der Bebauungsplan in der Entwurfsfassung vom 16. März 2021 wurde als Satzung beschlossen.

Barrierefreier Wanderweg soll kommen

Keine Einwände gab es für den Bauantrag zum Neubau barrierefreier Appartements auf Fl. Nr. 4/3, Gem. Innernzell sowie dem Antrag auf Baugenehmigung zum Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelcarport in Hilgenreith.

Abschließend konnte Kern über die Planungen informieren, die etwa 50 Rotdorn- und Lindenbäume am Ortseingang von Hilgenreith, entlang der Grafenauer Straße, des Rachelweges und des Kirchplatzes durch die Baumpflegefirma Lentner aus Hohenau professionell beschneiden und pflegen zu lassen. Weiter konnte Kern berichten, dass im vergangenen Jahr durch das Regionalbudget ein Spielplatz im Gemeindebereich mit 7311,98 Euro gefördert werden konnte. Im Jahr 2021 bewirbt sich die Gemeinde gemeinsam mit dem Verein "Zeller Leben" im Rahmen des Regionalbudgets für die Subventionierung eines barrierefreien Wanderweges zwischen Innernzell, dem Landschaftsweiher Innernzell und Hilgenreith.

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