Man sieht sie schon von Weitem, wenn man auf der B20 von Landau Richtung Süden fährt: die zwei Windräder von Kugl. Sie sind 99,5 Meter hoch und tragen je drei 25 Meter lange Rotorblätter. Fünf Meter Durchmesser haben die Türme am Boden, zwei Meter an der dünnsten Stelle. "Und seit über zwei Jahrzehnten drehen sie sich – doch bald könnte Schluss sein", erklärt Markus Gruber, Geschäftsführer der Windstrom Kugl WSK GmbH & Co. KG.
Sein Vater Herbert Gruber war es, der Mitte der 90er Jahre die "fast schon ein wenig naive" Idee hatte, auf dem Berg in Kugl zwei Windräder aufzustellen. "Er glaubte fest an das Potenzial erneuerbarer Energien und daran, dass es mit Blick auf die Zukunft das Richtige sei, mit Wind Strom zu machen. Und in Kugl geht schließlich immer Wind", erinnert sich Markus Gruber.
Und so initiierte der damals 62-Jährige das Projekt, obwohl ihm nicht gänzlich klar war, ob es sich überhaupt lohnen würde. Er baute einen Testturm und rechnete seine Messergebnisse mit Hilfe eines Physikers hoch. Das Ergebnis überzeugte und motivierte ihn. "Aus heutiger Sicht kann man schon sagen, dass die Hochrechnung handwerklich vielleicht nicht ganz sauber war. Heute würde man die Anlage dort nicht mehr hinstellen. Es rentiert sich einfach nicht. Mangels besserer Kenntnisse entschied sich mein Vater aber trotzdem dafür, sein Herzensprojekt umzusetzen", erklärt der 50-Jährige, der in Kugl einen Handel für Futterrohstoffe betreibt.