Corona-Update
Inzidenz über 50 - Hotspots in Berchtesgaden und Schönau

26.07.2021 | Stand 22.09.2023, 3:24 Uhr

Die Tabelle zeigt die Fälle der vergangenen sieben Tage nach Gemeinden. −Foto: PNP

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Berchtesgadener Land ist am Montag erstmals seit Monaten wieder auf über 50 gestiegen. Die meisten Infektionen gibt es laut Landratsamt derzeit in Berchtesgaden und Schönau.

Mit 58,5 hatte der Landkreis bundesweit den dritthöchsten Wert nach Lüneburg (Niedersachsen) und Solingen (Nordrhein-Westfalen). Sinkt der Wert nicht innerhalb von drei Tagen unter die 50er-Marke, gelten wieder strengere Regeln. In den Kliniken im Landkreis ist die Lage derzeit entspannt: Nur ein Patient wird laut Landratsamt aktuell stationär behandelt, er liegt nicht auf Intensiv.

32 Neuinfektionen

Das Gesundheitsamt im Berchtesgadener Land meldete am Montag insgesamt 32 neue Covid-19-Fälle seit Freitag. Davon waren sechs als Kontaktperson bereits in Quarantäne. In den vergangenen sieben Tagen gab es insgesamt 62 neue Fälle. Bei acht Befunden wurde eine Virusmutation festgestellt, in allen Fällen war es die Delta-Variante.

Bar und Betriebe als Infektionsherde

Nach den Informationen des Staatlichen Gesundheitsamts ist ein Großteil der Neuinfektionen weiterhin auf die bereits bekannten Ansteckungen im Umfeld einer Bar und mehrerer Betriebe zurückzuführen, von wo aus das Infektionsgeschehen rasch gestreut habe. 23 von 62 Infektionen der vergangenen sieben Tage wurden in Berchtesgaden gemeldet, zwölf in Schönau am Königssee (siehe Tabelle). Ein Zusammenhang mit dem Hochwasserereignis im Berchtesgadener Talkessel ist laut Landratsamt "bisher nicht festzustellen".

68 aktive Covid-Fälle - über 90 in Quarantäne

Seit März 2020 haben sich im Berchtesgadener Land 6108 Menschen mit dem Virus infiziert, davon gelten 5938 als genesen. Aktuell gibt es 68 aktive Covid-Fälle im Landkreis, davon acht in Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheimen, Gemeinschaftsunterkünften, Kindergärten und Schulen. 91 direkte Kontaktpersonen sind in häuslicher Quarantäne.

Das Gesundheitsamt hatte die Bürger am Wochenende darum gebeten, sich testen zu lassen, um Infektionsketten möglichst rasch unterbinden zu können. Im Hinblick auf die Delta-Variante hatte es die Bitte auch an Geimpfte gerichtet, da eine Infektion und Weiterverbreitung des Virus trotz Impfung auch bei Symptomfreiheit nicht ausgeschlossen werden könne. Wie viele sich testen ließen, konnte das Landratsamt gestern nicht sagen, die Nachfrage sei jedoch relativ gering gewesen.

Wenige nutzen Tests

Auch im kommunalen Testzentrum in Bayerisch Gmain sind die Zahlen seit Wochen niedrig im Vergleich zur früheren Phase der Pandemie. In der vergangenen Woche wurden 1718 Abstriche gemacht. Das Landratsamt weist darauf hin, dass positiv getestete Personen wie Pendler und Touristen, die ihren Wohnsitz nicht im Berchtesgadener Land haben, nicht zu den BGL-Fällen und somit auch nicht zur Inzidenz gezählt werden.

Die Impfquote steigt derweil weiter langsam: Bis Sonntag, 20 Uhr, wurden insgesamt 96879 Dosen im Landkreis verabreicht, davon 52749 Erstimpfungen (49,67 Prozent) und 44130 Zweitimpfungen (41,55 Prozent). Zum Vergleich: Bis 19. Juli, 20 Uhr, waren es 51888 Erstimpfungen (48,85 Prozent) und 42628 Zweitimpfungen (40,14 Prozent).

Beschränkungen nach fünf Tagen hoher Inzidenz

Das Landratsamt weist darauf hin, dass der Landkreis am Montag den ersten Tag über dem vom Freistaat Bayern festgelegten Grenzwert der Sieben-Tage-Inzidenz von 50 lag. Gemäß der 13. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung muss die Kreisverwaltungsbehörde eine entsprechende Bekanntmachung veröffentlichen, wenn der Wert an drei Tagen in Folge über 50 liegt. Die Maßnahmen treten dann am fünften Tag in Kraft.

Die Covid-Fälle der vergangenen sieben Tage verteilen sich auf Altersgruppen wie folgt:
JahrgangFälle
2011 – 2021: 2
2001 – 2010: 3
1991 – 2000: 26
1981 – 1990: 17
1971 – 1980: 5
1961 – 1970: 5
1951 – 1960: 4
1941 – 1950: 0
1931 – 1940: 0
1921 – 1930: 0
Gesamt 62

− red