880.000 Fälle 2021 registriert
Institut: Fast alle Long-Covid-Patienten hatten Vorerkrankungen

13.07.2022 | Stand 21.09.2023, 7:09 Uhr

Ein von einer Corona-Erkrankung genesener Patient bekommt die Lungenfunktion gemessen. Viele Corona-Patienten leiden nach der Erkrankung unter Long-Covid - 96 Prozent von ihnen waren vor der Infektion bereits wegen Vorerkrankungen in ärztlicher Behandlung. −Foto: dpa

Ein Großteil der Patienten mit Long-Covid-Symptomen war vor der Virus-Infektion bereits wegen Vorerkrankungen in ärztlicher Behandlung. Danach litten 96 Prozent der Patienten mit Long Covid zuvor beispielsweise an Atemwegserkrankungen oder Übergewicht.



Dies berichtete die "Bild"-Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf eine Datenauswertung des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung (ZI). "96 Prozent der Long-Covid-Fälle waren im Jahr zuvor bereits in ärztlicher Behandlung", sagte der ZI-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried der Zeitung.

Ein Prozent der Fälle verlaufe komplex und schwierig

"Diese Daten zeigen: Long-Covid-Patienten weisen häufiger als die Allgemeinbevölkerung Vorerkrankungen wie Atemwegserkrankungen, Bluthochdruck, Übergewicht und psychische Erkrankungen auf", so Dominik von Stillfried.

Das ZI hat dem Bericht zufolge im kassenärztlichen Bereich 2021 rund 880.000 Fälle von Long-Covid registriert. Zwei Drittel der Patienten waren nach spätestens einem Quartal beschwerdefrei - ein Prozent der Fälle verlaufen komplex und langwierig.

Lange nicht jeder hat nach Covid auch Post-Covid

"Den Fall der jungen Frau, die noch nie etwas hatte und dann nach Infektion unter massiven Long-Covid-Komplikationen leidet, gibt es - aber eben nur sehr, sehr selten", sagte Stillfried. "Man muss dem Eindruck entgegentreten, dass jeder nach Covid mit Post-Covid und schweren Auswirkungen rechnen muss - das zeigen die Daten nicht."

− afp