Es waren Szenen wie in einem schlechten Film, die sich bei der Firma Digital Printing Solutions (DPS) in Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn) abspielten. Am Ende eines aufregenden Nachmittags stand die Festnahme eines Mannes (46), gegen den jetzt wegen Besitzes und Verbreitens von jugendpornografischen Bildern ermittelt wird. Entsprechende Informationen der PNP hat die Staatsanwaltschaft am Montag bestätigt.
Der Vorfall liegt bereits eine Woche zurück. Es ist der 14. Januar, als gegen 13 Uhr ein Kunde die Räume von DPS betritt. Er hat eine CD dabei – mit "Urlaubsfotos" wie er sagt – und bittet eine Mitarbeiterin des Betriebes, ihm von jedem der etwa 60 bis 70 Bilder, die darauf gespeichert sind, zwei Farbausdrucke in einer Größe von jeweils 10 x 15 cm zu machen. Wenig später setzt sich Angela Greil (49), Mutter zweier Töchter, an einen der PCs und öffnet die CD. Ein lauter Schrei des Entsetzens entfährt ihr. Alex Brauneis und die Kollegen eilen zu ihr, trauen ihren Augen nicht und sind geschockt: Unter den 73 Aufnahmen sind mehrere pornografische Fotos von "ziemlich jungen Mädchen", wie Brauneis sagt. "Schlimme Bilder und übelste Schweinereien, die man eigentlich gar nicht sehen will." Der Unternehmer, selbst Vater zweier Kinder, reagiert sofort und ruft die Polizei.
Als der 46-Jährige aus dem Inntal wieder in der Druckerei auftaucht, warten die Polizeibeamten schon auf ihn. Er wird auf der Inspektion verhört und danach wieder auf freien Fuß gesetzt. Allerdings durchsucht die Polizei seine Wohnung, wie Hildegard Bäumler-Hösl, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Landshut, die den Fall an sich gezogen hat, auf Nachfrage gegenüber der PNP sagt. Ob die Ermittler dort auch noch fündig geworden sind und woher die Fotos auf der CD stammen, dazu äußert sie sich nicht: "Momentan werden alle Erkenntnisse ausgewertet."
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