Deggendorf
In fremden Betten: Erfahrungen mit AirBnB und Couchsurfing

11.08.2017 | Stand 20.09.2023, 1:59 Uhr

Dieses Zimmer mit Doppelbett ist Teil der Wohnung, die Maria Huber (Name geändert) in Deggendorf per AirBnb anbietet. − Foto: Kronawitter

Etwas mit anderen zu teilen, damit alle davon profitieren, liegt im Trend. Carsharing gibt es schon lange, heute werden selbst Wohnungen mit Fremden geteilt. Die Übernachtungs-Plattformen AirBnB und Couchsurfing sind in den Metropolen gang und gäbe, doch auch kleinere Städte wie Deggendorf hat der Trend mittlerweile erreicht. Die DZ hat mit zwei Anbietern gesprochen.

Maria Huber (Name von der Redaktion geändert) hat die Wohnung im Obergeschoss ihres Hauses in Deggendorf vermietet, seit die Kinder aus dem Haus sind. Das Problem: Die Kinder haben mittlerweile selber Familien gegründet, da kann es bei Besuchen mit Übernachtung ganz schön eng werden. Die Wohnung im Obergeschoss wäre da eine willkommene Abhilfe, ist aber von einem Mieter besetzt.

Die Lösung für Maria Huber ist AirBnb: Als der letzte Mieter auszieht, vermietet sie die Wohnung nicht langfristig weiter, sondern nur tageweise an Urlauber per AirBnb. Was aber sowohl bei Huber als auch bei den anderen AirBnb-Vermietern in Deggendorf auffällt: Den eigentlichen Sinn von AirBnb gibt es kaum mehr, nämlich die eigene Wohnung, in der man lebt, zu vermieten, wenn man selber in Urlaub fährt, um sich ein paar Euro dazuzuverdienen. Stattdessen sind auch in Deggendorf viele Anbieter professionelle Vermieter, die ihre leer stehenden Wohnungen vermieten, oft sind es Ferienwohnungen.

Im Gegensatz zu AirBnb hat sich die Plattform Couchsurfing ihren unkommerziellen Idealismus bewahrt. Dabei bieten Mitglieder online ihre Sofas als gratis Gästebett an und können im Gegenzug selbst bei anderen Nutzern unterkommen, wenn sie unterwegs sind. So entstand ein weltweites Netzwerk aus Couchsurfern, mittlerweile sind es über zehn Millionen.

Felix Lubkoll ist einer von ihnen. Der 23-Jährige kommt aus Reutlingen in Baden-Württemberg und studiert derzeit Medientechnik an der TH Deggendorf. Auf fremden Sofas hat er zwar noch nicht geschlafen, doch selber hat er bisher drei Couchsurfer in seinem 24 Quadratmeter großen Studentenappartement übernachten lassen. Für ihn geht es beim Couchsurfing um mehr als das bloße Übernachten bei Fremden. "Eigentlich ist der Sinn, dass man sich mit den Gästen auseinandersetzt, besonders bei Ausländern. Es ist eine schöne Art, andere Kulturen kennenzulernen."

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