Deggendorf
Impfzentrum auch wieder am Samstag offen

Nach dem Rückgang der Sprung nach oben: Inzidenz bei 945 – Grund für die Schwankungen: Labore sind überlastet – Hochschule stellt auf 2G um

15.11.2021 | Stand 22.09.2023, 0:43 Uhr

−Foto: dpa

Die dramatische Corona-Lage hat zur Folge, dass die Nachfrage im Deggendorfer Impfzentrum wieder sehr hoch ist. Seit Montag können im ehemaligen Real-Gebäude 400 Impfungen am Tag vorgenommen werden. Eine Anmeldung ist mittlerweile wieder Pflicht. Am Nachmittag meldete das Landratsamt: Alle Termine für diese Woche sind bereits ausgebucht. Deshalb werden die Kapazitäten erweitert, auch am Samstag wird nun wieder geimpft.



Das Landratsamt weist Interessenten ausdrücklich darauf hin, dass auch für Zweit- oder Drittimpfungen über das Impfportal BayIMCO oder über die Telefonnummer des Impfzentrums ein Termin vereinbart werden muss. Mitzubringen sind Impfbuch und Personalausweis und bei Zweit- oder Auffrischungsimpfungen möglichst auch die Unterlagen der vorherigen Impfungen (Zertifikat).

Nach den Zahlen des Landratsamts sind aktuell etwa die Hälfte aller Impfungen Drittimpfungen. Im Impfzentrum waren es am Freitag 218 von 420. Zudem wurden 130 Erst- und 82 Abschlussimpfungen gezählt. Eine Abschlussimpfung kann die Zweitimpfung sein, die einmalige Impfung bei Genesenen oder auch die Impfung mit Johnson&Johnson. Das Verhältnis in den Praxen ist ähnlich: 151 Booster- oder Drittimpfungen, 64 Erst- und 60 Abschlussimpfungen.

Nach einem Rückgang übers Wochenende ist die Corona-Inzidenz im Landkreis um 150 nach oben gesprungen. Sie lag am Montagmorgen bei 945,8 und damit deutlich über dem Wert vom Freitag (900,6).

Die Schwankungen liegen vor allem daran, dass die Labore mittlerweile länger für die Auswertung der Testergebnisse brauchen. "Die Laborkapazitäten sind der Flaschenhals", sagte Landratsamts-Sprecher Oliver Menacher auf Anfrage. Die PCR-Teststation auf der Ackerloh ist am Wochenende nicht in Betrieb. Noch im Oktober, als die Labore die Ergebnisse noch zuverlässig innerhalb von 24 Stunden lieferten, trudelten deshalb am Sonntag und Montag nur einzelne positive Befunde im Gesundheitsamt ein. An diesem Sonntag waren es nun 257 – so viele wie noch nie an einem einzigen Tag. Der bisherige Rekord stammte vom Samstag, 6. November, mit 247 verarbeiteten neuen Fällen.

Die Technische Hochschule führt unterdessen – als eine der ersten in Bayern – 2G ein. Wie auf der Homepage zu lesen ist und Präsident Prof. Peter Sperber in einer E-Mail an alle Hochschulangehörigen erläuterte, gilt das grundsätzlich bereits ab diesen Dienstag mit einer Übergangsfrist bis Ende der Woche. Hörsäle und Seminarräume darf dann nur noch betreten, wer entweder vollständig geimpft oder genesen ist. In Bibliothek, Rechnerräumen und Lernräumen gilt weiterhin 3G. Vorlesungen oder Seminare, an denen bislang ungeimpfte Studenten ("Non-2G-Studierende") teilgenommen haben, sollen künftig als Hybridform angeboten werden. Das heißt: Wer den 2G-Nachweis erbringen kann, sitzt an der Hochschule, die anderen verfolgen die Veranstaltung als Livestream, oder müssen mit Hilfe von Videoaufzeichnungen lernen. Ausdrücklich betont Sperber: Die Dozenten sollen die neue Regelung nicht dazu nutzen, komplett auf Online-Lehre umzustellen. Dies sei nur eine "letzte Lösung", wenn eine Hybrid-Veranstaltung nicht umsetzbar ist. Bei Praxisveranstaltung (z.B. Laborarbeit oder Sportkurse), an denen man nicht per Online-Stream teilnehmen kann, bleibt es bei der 3G-Regelung. Diese werde aber "lückenlos" kontrolliert, heißt es.

"Die 2G-Regel wird eingeführt, weil sich viele Studierende impfen ließen, damit sie an der Präsenzlehre teilnehmen können, und wir möchten dies für diese Studierenden möglichst lange und möglichst sicher ermöglichen", schreibt Sperber. "Angesichts der Lage in den Krankenhäusern wollen wir aber auch vermeiden, dass sich ungeimpfte Studierende bei uns anstecken und dann evtl. zur Überlastung der Intensivstationen beitragen." Der Präsident stellt fest: "Wir stellen sicher, dass KEIN Student von der Lehre ausgeschlossen wird."

− stg