Corona
Impfanmeldung: Ministerium reagiert auf Softwareprobleme

13.02.2021 | Stand 21.09.2023, 0:19 Uhr

−Symbolbild: Sven Hoppe/dpa

Nach Kritik der Regener Landrätin Rita Röhrl an der Software für Anmeldungen für Corona-Impfungen hat das bayerische Gesundheitsministerium schnelle Abhilfe in Aussicht gestellt.

Man habe in einem Schreiben am Freitag an die Landräte und Oberbürgermeister bereits erläutert, dass spätestens ab Mittwoch eine altersbedingte Impfterminzuweisung möglich sein werde, teilte ein Sprecher am Samstag mit.



"Die Software, die wir verwenden müssen, kann das Alter der Impfwilligen nicht herausfiltern", hatte Röhrl am Freitag kritisiert. Nachdem mit dem Astrazeneca-Impfstoff nur unter 65-Jährige geimpft werden dürfen, müssen die Impfkandidaten ihren Angaben zufolge händisch ermittelt werden. "Wir müssen jeden Datensatz öffnen und überprüfen, das nimmt sehr viel Zeit in Anspruch."

Weiter schleppende Impfstofflieferungen

Die Überprüfungen seien auch darum zeitaufwendig, weil sich bereits jetzt abzeichne, dass bald auch Personen aus der nächsthöheren Priorisierung den neuen Impfstoff erhalten werden. Bürger, die über 65 Jahre alt sind, werden derzeit aber nur mit den Impfstoffen von Biontech und Moderna geimpft. "Hier läuft die Impfstofflieferung nach wie vor schleppend", sagte sie. So könnte sich die Situation ergeben, dass die älteren Bewohner in ihrem Landkreis zum Teil wesentlich später geimpft werden als jüngere.


"Nachdem in allen Priorisierungsgruppen die Zahl der älteren Impfwilligen wesentlich höher ist, als die der aus anderen Gründen bevorzugten Menschen, könnten, wenn die Software funktioniert, vor allem die unter 65-Jährigen von zügigen Astrazeneca-Lieferungen profitieren", teilte der Landkreis mit. "nordbayern.de" hatte über die gleichen Schwierigkeiten in Fürth berichtet.

Röhrl am Samstag: "Software wirklich schnell aktualisiert"

"Unser Impfzentrum hat für die ersten Impfungen mit Astrazeneca mittlerweile Listen mit Namen erhalten, so dass wir entsprechende Impfkandidaten einladen können", wird Röhrl zitiert und berichtet weiter davon, dass "die Software wirklich schnell aktualisiert wurde und weiter verbessert wird."

Der Ministeriumssprecher betonte, es komme nicht zu einer Verzögerung bei der Impfung von unter 65-Jährigen mit dem Astrazeneca-Impfstoff. Es sei geplant, möglichst rasch alle vorhandenen Astrazeneca-Impfdosen zu spritzen.

Überarbeitung der Software wegen Astrazeneca-Impfstoff nötig

Die Überarbeitung der Software beim bayerischen Registrierungsportal für die Impfung sei durch die am Montag erfolgte Änderung der Coronavirus-Impfverordnung erforderlich geworden, nachdem der Impfstoff von Astrazeneca nur für Personen unter 65 Jahren zugelassen wurde, erläuterte der Ministeriumssprecher weiter.

Bereits seit Freitag können im Internet unter www.impfzentren.bayern bis zu fünf Personen mit einer E-Mail-Adresse zur Impfung angemeldet werden. "Erfreulich ist auch, dass bis spätestens Mittwoch die Mitarbeiter der Impfzentren direkt aus den angemeldeten Personen die Direktabfrage der Altersgruppen vornehmen können", freut sich die Regens Landrätin Rita Röhrl. Dies sei wichtig, da man nun regelmäßig mit dem Impfstoff von Astrazeneca beliefert werde und diesen auch schnellstmöglich verimpfen will. Nachdem dieser Impfstoff derzeit aber nur für Bürger unter 65 Jahren verimpft wird, kommt der Altersabfrage im Impfprogramm eine entscheidende Bedeutung zu. "Schneller kann man Fehler nicht abstellen", schickt die Landrätin ein Lob an Minister Klaus Holetschek.

− dpa/vr