Landau
Im Einsatz für die Natur : Hilfe nicht nur für den Kiebitz

Bund Naturschutz: Ortsgruppe Landau zieht Bilanz und blickt optimistisch nach vorn

12.01.2022 | Stand 20.09.2023, 6:29 Uhr
Sabrina Melissa Melis

Hielten im vergangenen Jahr auf 117 Quadratkilometern Ausschau nach Wiesenbrütern wie dem Kiebitz für eine bayernweite Kartierung: Werner Glück, Franz Dick, Ludwig Pirkl, Eckhart Höffner, Günter Wutz, Gabi Mayer, Ortsgruppenvorsitzender Franz Meindl und Gisela Meindl. −Foto: Melis

Viele bewährte Veranstaltungen des Bund Naturschutz soll es auch heuer wieder geben – sofern es die Pandemie zulässt. Auch neue Programmpunkte sind vorgesehen. Dafür sorgt der neu ins Leben gerufene BN-Frauen-Stammtisch, bei dem in lockerer Runde Vorschläge für die Aktivitäten der Naturschutz-Ortsgruppe Landau erarbeitet werden, wie Vorsitzender Franz Meindl berichtet.

Die Bilanz des vergangenen Jahres kann sich trotz aller Corona-Einschränkungen sehen lassen. Im vergangenen Jahr haben die Mitglieder der Ortsgruppe das Umfeld des Amtes für Ländliche Entwicklung in Landau ökologisch aufgewertet. Es wurden Mauerseglerkästen aufgehängt und eine Wildbienenwand installiert. Mit dem buddhistischen Zentrum Tara Mandala wurde eine Pflanzung in der Erlau durchgeführt und eine Ansalbung der Becherglockenblumen vorgenommen. Ansalbung ist das bewusste Ausbringen durch Ansaat oder Anpflanzung von gebietsfremden Pflanzen in der Natur durch den Menschen.

Das Schwerpunktthema im Jahr 2021 war der Kiebitz. Es wurde eine umfangreiche Brachvogel-Kartierung durchgeführt. Auftraggeber ist das Landesamt für Umwelt (LfU), Koordinationsstelle der Landesbund für Vogelschutz (LBV). Zwischen Großköllnbach und Otzing in Ost-West-Ausrichtung sowie zwischen Oberpöring und Gänsdorf in Nord-Süd-Ausdehnung waren die BN-Mitglieder auf einer Fläche von 117 Quadratkilometern im Einsatz. Entdeckt wurden so 370 Brutpaare des Kiebitz. Sogar in der BR-Sendung "Unser Land" wurde darüber berichtet.

Für das Projekt "Ein Herz für Schwalben" hatte der BN im Frühjahr Haus- und Hofbesitzer aufgerufen, ihre Schwalben zu melden. Ziel der Aktion war es, die Bestände zu erfassen und denen, die Schwalben eine Nistmöglichkeit bieten, eine Anerkennung in Form einer Plakette zukommen zu lassen. Meindl verzeichnete fast 150 Rückmeldungen.

Zwölf Helfer kümmern sich ums Repair-Café

Auch Pflegeeinsätze wurden im vergangenen Jahr durchgeführt, so im Wiesenbrütergebiet Wallersdorfer Moos oder auf der Streuobstwiese in der Zanklau. Einen großen Einsatz erfordern jährlich die Krötenschutzzäune in Benkhausen zwischen Usterling und Mamming sowie Rappach zwischen Landau und Kammern. Besonders gefreut haben sich Meindl und seine Ortsgruppe über den Besuch des Landesvorsitzenden. Neben der Teilnahme am Ferienprogramm wurden die Streuobstmärkte in Landau durchgeführt. Für die Errichtung von Biotopen konnte Grund angekauft werden.

Gegründet wurde auch das Repair-Café, in dem Räder, Elektrogeräte oder andere Alltagsgegenstände repariert werden können. "Das wäre auch schon im Laufen, aber leider, wegen Corona ist es ins Stocken geraten", berichtet Meindl. Zusammen mit der Freiwilligenagentur stehen bereits zwölf Helfer bereit. Zwischenzeitlich standen auch beim BN selbst Reparaturen an: Drei Insektenhotels mussten instandgesetzt werden. Stolz ist der BN Landau auf sein Projekt "Heimische Natur in Bildern". Videoclips von hiesigen Naturfotografen sind auf der BN-Homepage zu finden (www.dingolfing-landau.bund-naturschutz.de).

Reise im Mai und Obstwiesenfest im Juli

Der Ausblick für 2022 ist wegen der Pandemie von Vorsicht geprägt. Da bei den Naturschützern aber vieles im Freien stattfindet, ist Meindl zuversichtlich. Im April soll wieder die Stunde der Wiesenvögel schlagen, im Königsauer Moos, in Ganacker und in Moosfürth. Am 9. April ist eine Heilkräuterwanderung mit Kräuterpädagogin Angela Prechtl vorgesehen, ab 14 Uhr in Landau, Am Bach 13.

Eine Naturwanderung am 1. Mai mit Treffpunkt Feuerwache trägt den Titel "Vogelstimmen der Natur". Geplant ist auch eine Reise zum Kaiserstuhl am 25. bis 29. Mai, die Besichtigung der BN-Grundstücke am 12. Juni, und ein Obstwiesenfest auf der Streuobstwiese Zanklberg am 9. Juli. Beim Ferienprogramm soll der Hirtenbach erkundet und die Takatuka in Deggendorf besucht werden.

Zusätzlich zu den drei Streuobstmärkten soll es wieder eine Pilzwanderung geben. Außerdem lädt der Vorsitzende zu den Monatsversammlungen jeweils um 19.30 Uhr ins "Match In" in der Straubinger Straße ein. Die nächsten beiden Treffen sind am 25. Januar und 22. Februar geplant (Informationen ✆09951/601318).

Mitglied Franz Dick ist derweil mit dem Plakat "Natur des Jahres 2022" unterwegs, um Schulen und Kindergärten im Landkreis einen Besuch abzustatten. Darauf abgebildet sind zwölf Arten, unter anderem der Kaisermantel als Schmetterling des Jahres, die Große Brennnessel als Heilpflanze, die Rotbuche als Baum des Jahres oder die Wechselkröte als Lurch des Jahres, die auch im LBV-Biotop in Winkl bei Großköllnbach zu finden ist.