Zwangspausen sind das Schlimmste. Wenn Anna Hoppa nicht ihre geliebte Violine spielen kann, ist sie auf Entzug. "Musik... Musik ist fast wie eine Droge für mich. Musik ist meine Sucht. Meine Leidenschaft. Mein Leben." Seit 13 Jahren leitet die 48-jährige Ungarin Bayerns größtes Kurorchester, und auch das macht sie mit Hingabe. "Ich genieße die Freiheiten, die ich hier habe. Ich kann das spielen, was ich will."
Die besten Ideen kommen ihr dabei beim Sporteln. "Wenn ich zum Beispiel mit meinen Inlinern von Pocking nach Bad Füssing skate", sie nennt das: "wenn ich meinen Kopf belüfte", "dann stelle ich ganz oft das Programm zusammen". Die Musik lässt Anna Hoppa nicht los. Sie wurde ihr in die Wiege gelegt. "Ich war ein unruhiges Kind", erzählt sie, "schwer zu beruhigen, dauernd quengelig." Irgendwann bemerkt ihr Opa, dass das Baby auf klassische Musik anspricht. Und plötzlich war Ruhe.
Was folgt, ist fast klassisch für begabte Musiker: Mit vier lernt sie Geige, mit nur sechs Jahren belegt sie den dritten Platz bei einem ungarischen Landeswettbewerb. Musikschule, Konservatorium, Musikhochschule – alle Stationen beendet Anna Hoppa mit Bravour. "Für meine Eltern war das zum Teil eine Riesenherausforderung. Aber sie sind immer voll hinter mir gestanden."
Auch, als sich die junge Studentin in ihre Violine verliebt. Unter acht Instrumenten sticht ihr die "ihre" sofort ins Auge. Als sie das weiche Holz berührt, ist es um Anna Hoppa geschehen. Diese Geige, gebaut von Giovanni Battista Guadagnini aus dem Jahr 1745, muss es sein. Sonst keine. Für den Kauf lösen ihre Eltern ein Konto auf, das sie für ihre Tochter angelegt hatten. "Das waren all meine Ersparnisse", sagt sie. ...
− mok
Den gesamten Artikel lesen Sie in der Freitagsausgabe (6.10.) der Passauer Neuen Presse (Ausgabe Pocking/Bad Füssing/Bad Griesbach).
