Ausschlafen und in Ruhe frühstücken war für die Reichenhaller in Bahnhofsnähe am vergangenen Sonntag unmöglich. "So um halb 8 ging die Gaudi los", sagt ein Reichenhaller, der sich bei der Heimatzeitung gemeldet hatte. Los ging‘s damit, dass eine ganze Reihe Bundeswehrfahrzeuge die Münchner Allee entlang rollten zum Bahnhof. Bis zum frühen Nachmittag habe das Verladen der Fahrzeuge am Bahnhof anschließend gedauert. Bis zu drei Mal seien Waggons beladen worden. "Muss das am Sonntag sein?", ärgert sich der Reichenhaller. "Lastwägen sind mucksmäuschenstill dagegen", beschreibt er den Lärm.
Auf Nachfrage der Heimatzeitung erklärte Presseoffizier Eckard Michel, was es mit dem Manöver auf sich hatte: Mehr als 40 Bundeswehrfahrzeuge sind am vergangenen Sonntag am Bahnhof in Bad Reichenhall verladen worden. Der Grund: Das Gebirgsjägerbataillon 232 in Bischofswiesen nimmt mit rund 200 Soldaten an der "Übung zur einsatzgleichen Verpflichtung" teil, sagte Michel. Deutschland beteiligt sich als Nato-Partner an der Großübung "Igel" mit der Bundeswehr, um militärische Präsenz in Estland zu zeigen, das an Russland angrenzt. Diese Maßnahme ist nötig geworden, nachdem Russland im März 2014 die Krim annektiert hatte.
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