München/Hilpoltstein
Igel-Expertinnen warnen: Mähroboter sind Gefahr für Tiere

16.07.2018 | Stand 21.09.2023, 3:48 Uhr
Ein durch einen Mähroboter verletzter Igel. −Foto: Foto: Lydia Schübel/Tierschutzverein München

Viele Gartenbesitzer im Freistaat werfen lieber automatische Rasenmäher an, statt den Rasen von Hand zu mähen - Experten warnen davor, dass solche Mähroboter für Igel und andere kleine Tiere lebensgefährlich sind. "Die meisten Rasenmähroboter erkennen kleine Tiere nicht als Hindernis. Kleine Igel können dabei komplett überrollt und verletzt oder getötet werden, was uns zugesandte Fotos immer wieder beweisen", erklärte die Igelexpertin des Landesbunds für Vogelschutz (LBV), Martina Gehret, in einer Mitteilung des Verbandes mit Sitz in Hilpoltstein. Gerade nachts sollten Gartenbesitzer auf den Einsatz solcher Geräte verzichten, sagte Lydia Schübel vom Tierschutzverein München. "Nachts sind Igel auf Beutezug, sie sehen die Maschinen nicht als Gefahr."

In den vergangenen Jahren seien immer mehr Igel ins Münchner Tierheim gebracht worden, die einem Mähroboter in die Quere kamen - zumeist von Nachbarn, denn die Tiere versuchten erst einmal, sich verletzt weiterzuschleppen, sagte Schübel. Im vergangenen Jahr seien es acht Igel gewesen, im Jahr davor sechs und 2015 nur drei. In diesem Jahr habe sie bislang einen vom Mähroboter verletzten Igel versorgt - doch das Tier habe eingeschläfert werden müssen.

Die Igelexpertinnen appellieren an Gartenbesitzer, Mähroboter nachts stehen zu lassen, die Wiese vor dem Mähen abzugehen und die Maschine bei der Arbeit im Blick zu behalten - oder den Rasen einfach mal wachsen zu lassen.