Altötting
"Ich hab mein Leben voll ausgeschöpft"

20.05.2017 | Stand 20.05.2017, 6:00 Uhr

Nein, ans Aufhören denkt er nicht: Solange es gut geht, will Dr. Friedrich Stinglwagner als Rechtsanwalt weiterarbeiten. Die 50 Jahre Berufsleben hatte er diese Woche beieinander. − Foto: Stummer

"Werd’ Rechtsanwalt, du machst aus Schwarz Weiß." Friedrich Stinglwagner war noch ein kleiner Bub, als der amüsierte Nachbar diese Worte an den Jungen, der schon immer ausgesprochen gern argumentierte, richtete. Dass er damit den Grundstein für eine 50-jährige Berufslaufbahn legen sollte, hat der Nachbar nicht ahnen können. Doch der Kurfürst-Maximilian-Schüler studierte nach dem Abitur tatsächlich Jura und feierte diese Woche nun sein 50. Berufsjahr als Rechtsanwalt.

Irgendwie hatte sich das Thema Jura und Rechtsanwalt in seiner Vorstellung verfestigt, erinnert sich der 78-Jährige heute. Und als dann die Wahl des Studiums anstand, wurde es tatsächlich die Juristerei. Inhalt und Möglichkeiten reizten den jungen Mann und Stinglwagner wechselte nach München.

"Wir sind keine Hilfeempfänger", dieser Satz seiner Eltern war ihm Ansporn und Warnung zugleich. Stinglwagner wollte abliefern – und das tat er. Mit gerade einmal 26 Jahren hatte er seinen Doktortitel in der Tasche. Er sei damals der jüngste Doktor unter den Kommilitonen gewesen – und wahrscheinlich auch der Schnellste. Denn gerade einmal drei Monate brauchte er für die Doktorarbeit. Tag und Nacht habe er damals geschrieben, sein Studium zuvor finanzierte er sich über Jobs – unter anderem am Flughafen oder am Theater. Wenig später im Jahr 1967 machte er dann sein zweites Staatsexamen – und kehrte in die Wallfahrtsstadt zurück. "Damals gab es gerade einmal sechs Rechtsanwälte im Landkreis", erinnert er sich. Heute seien es weit über 100.

Was dann folgte war – wie Stinglwagner immer wieder betont – "großes Glück". In Grundstücksfragen vertrat der junge Mann Klienten gegen einen international agierenden Konzern, später sollten insbesondere die großen Firmen und Konzerne sein Hauptgeschäft werden.

Mehr dazu lesen Sie am 20. Mai im Alt-Neuöttinger/Burghauser Anzeiger.