Es ist durchaus ein Wunder, dass Sheila Raye Charles heute auf der Bühne steht und mit Jazz-Soul-Stimme und viel Persönlichkeit ihr Publikum um den Finger wickelt. Als Kind wurde sie missbraucht, ihr Vater Ray Charles wollte jahrelang nichts von ihr wissen, sie flüchtete in Drogen, verbrachte Jahre im Gefängnis und verlor das Sorgerecht für ihre Kinder. Irgendwann drehte Sheila Raye Charles ihr Leben ins Positive. Am 13. Februar singt sie in der Deggendorfer Stadthalle in der Show "Tribute To Ray Charles" des slowenischen Sängers Uros Perich. Was alles geschehen musste, dass sie heute ein Gedenkkonzert für ihren Vater singt, erzählt Sheila Raye Charles im Interview mit der Passauer Neuen Presse.
Sheila Raye Charles im Video
Sie sind durch harte Zeiten gegangen. Man möchte denken: Diese Frau hat viel gekämpft. Tatsächlich sagen Sie, frei wird nicht, wer kämpft, sondern, wer sich ergibt. Wieso?
Charles: Ich meine damit ganz konkret, dass man sich den höheren Mächten ergibt. Ich glaube von ganzem Herzen, dass mein Herr und Retter Jesus Christus mir mein Leben zurückgegeben hat. Ich habe meinen ganzen Schmerz, mein ganzes Leiden als Kind hingegeben − und Gott hat es genommen, in Schönheit verwandelt und mein Leben mit Hoffnung und Freude und Dankbarkeit gefüllt. Ich sehe mich heute als wunderbare Künstlerin und wunderbaren Menschen, weil ich erkannt habe, dass Gott mich schon perfekt geschaffen hat. Ich lebe nicht mehr nach den Erwartungen der Welt. Ich bin nur noch ich.
Wegen der Drogen wurde Ihnen das Sorgerecht für Ihre Kinder entzogen, inzwischen sind Sie wieder in Kontakt mit einigen von ihnen. Wie ist es mit Ray Charles’ zwölf Kindern − kennen Sie Ihre Brüder und Schwestern?
Charles: Mein Vater hat uns viele Jahre voneinander ferngehalten, und ich kannte nur Ray junior, Bobby, David und Evelyn. Ich wusste, dass wir fünf sind. Und ich hatte keine Ahnung, dass wir zwölf sind! Und so telefonieren einige von uns hin und wieder oder schreiben sich E-Mails − aber vier, fünf von uns sind heute eng verbunden.
Konzert am 13. Februar um 20 Uhr in der Stadthalle 1 in Deggendorf, Karten bei der PNP
Das ausführliche Interview lesen Sie am 1. Februar im Feuilleton der Passauer Neuen Presse.