Passau
Hunde helfen heilen: Nicht jedes Streicheln ist gleich Therapie

12.02.2019 | Stand 25.10.2023, 10:48 Uhr

Nicola Weber hat sich mit ihrem Hund Elvis für die Schulung beim DATB mit Sitz im Bayerwald entschieden. −Foto: Binder

Lamas, Hühner, Esel oder Ratten – die Arbeit mit Tieren im therapeutischen Bereich liegt im Trend. Der Kontakt mit Tieren kann in vielerlei Hinsicht förderlich für die Genesung kranker Menschen sein. Doch nicht jedes Hundestreicheln ist gleich Therapie.

In Deutschland ist der Therapiehund kein geschützter Begriff, staatliche Vorgaben zur Ausbildung gibt es nicht. Entsprechend vielseitig ist das Angebot, das von Wochenendkursen bis zu mehrmonatigen Schulungen reicht. Als Therapiehunde werden nur Vierbeiner bezeichnet, deren Besitzer selbst in einem medizinischen, pädagogischen oder im Pflegeberuf tätig sind. Wer das nicht ist, kann sein Tier zum Therapiebegleithund ausbilden lassen. Diese kommen zum Beispiel in Seniorenheimen zum Einsatz, wo sie helfen, etwa die Motorik älterer Menschen zu verbessern.

Krankenkassen übernehmen Kosten oft nicht

In Deutschland gibt es keine staatlich vorgeschriebenen Richtlinien zur Therapiehunde-Ausbildung. Einen freiwilligen Standard setzt die ESAAT (European Society for Animal Assisted Therapy). Der Europäische Dachverband für tiergestützte Therapie mit Sitz in Wien wurde gegründet, um die Aus- und Fortbildung auf dem Gebiet der tiergestützten Therapie einheitlicher zu gestalten. Zudem arbeitet der Verband daran, die tiergestützte Therapie als anerkannte Therapieform durchzusetzen. Denn bisher übernehmen viele Krankenkassen die Kosten der Therapie mit Tieren nicht.

72 Stunden schreibt die Basis-Ausbildung nach ESAAT-Standard vor. Nicht einmal die Hälfte der Zeit, die beim Deutschen Ausbildungsverein für Therapie- und Behindertenbegleithunde (DATB) investiert wird: 184 Unterrichtsstunden durchlaufen die Anwärter hier. Claudia Pöschl ist die Vorsitzende des Vereins und bildet Mensch und Hund im Therapiezentrum bei Ludwigsthal (Lkr. Regen) aus. "Wir arbeiten intensiver als ESAAT es fordert", betont Pöschl. Sie arbeitet seit 2009 im Therapiehundebereich, seit 2012 ist sie Vorsitzende des derzeit 117 Mitglieder umfassenden gemeinnützigen DATB.

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