Regen
Hochsaison für die Gärtnerei Amberger

16.10.2020 | Stand 16.10.2020, 16:06 Uhr

Ein Farbtupfer im Herbst sind die Veilchen, die Ljiljana und Klaus Amberger demnächst auf die Gräber pflanzen werden. −Foto: Lukaschik

Dieser Anblick tut an diesem grau-niesligen Tag richtig gut. Klaus und Ljiljana Amberger stehen im Gewächshaus in der Deggendorfer Straße vor einem gelben Veilchen-Blütenmeer. In ein paar Tagen werden die blühenden Veilchen alle ausgepflanzt sein. Auf den Friedhöfen in Regen, in Kirchberg, Teisnach, March, Bodenmais... "Wir sind auf vielen Friedhöfen in der ganzen Region mit der Grabpflege beauftragt", erzählt Klaus Amberger. Und da hat es ihn verständlicherweise stark getroffen, dass im Bayerwald-Boten fälschlicherweise stand, dass er und seine Frau den Betrieb aufgegeben hätten. "Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich darauf angesprochen worden bin", sagt er und ergänzt: "Wir arbeiten normal weiter." Und in diesen Tagen vor Allerheiligen sind sie besonders gefordert, viele Gräber wollen hergerichtet werden. Mit Pflanzen, die auch Frost vertragen, so wie die Veilchen. Und mit Pflanzen, mit denen Gräber auch im Winter noch ansehnlich ausschauen. Dann freut es Klaus Amberger besonders, wenn ihm bescheinigt wird, ein wahrer Künstler zu sein, wenn eine Musterpflanzung auf einer Grabstelle wieder mal besonders gut ausschaut.

Die Nachfrage nach professioneller Grabpflege steigt, wie der Gärtnermeister berichtet. "Ich bin jetzt 32 Jahre im Betrieb, als ich angefangen habe, da waren es fünf Gräber, die wir gepflegt haben, und seitdem sind es mehr und mehr geworden", erzählt Amberger, der sich gerade wieder auf den Weg zum Großhändler macht: Blumen und Pflanzen holen, weil der in Corona-Zeiten die Belieferung der Gärtnereien eingestellt hat.

Die Gärtnerei Amberger in Regen ist von der Großmutter von Klaus Amberger gegründet worden. Die Glashäuser und das Grundstück oberhalb der Deggendorfer Straße hat Amberger verkauft. "Demnächst gehen wir wieder zurück zu den Wurzeln, an den alten Standort auf der anderen Straßenseite", berichtet er. Dort steht noch das 30 mal 6 Meter große Glashaus, außerdem stehen Freiflächen am Südhang Richtung Regenfluss zur Verfügung.