Pfarrkirchen
Hirl: Campus-Neubau muss Vorzeigeprojekt sein

05.10.2022 | Stand 21.09.2023, 1:19 Uhr

Der European Campus Rottal-Inn. 2026 soll der Neubau begonnen werden. Bei der Stadt wünscht man sich, dass dieser in Sachen Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzt. −Foto: ECRI/THD

Kurz vor Semesterbeginn waren die Verantwortlichen des European Campus Rottal-Inn (ECRI) zu Gast im Stadtrat, um über den aktuellen Stand in der Hochschule und den geplanten Neubau zu informieren.

Campusleiter Prof. Dr. Horst Kunhardt gab einen kurzen Überblick über die Entstehung und Entwicklung des ECRI. Die Studierendenzahlen seien mittlerweile konstant und hätten sich bei 1000 plus eingependelt. Über 70 Mitarbeiter seien am Campus beschäftigt. Dies sei nur durch eine deutliche thematische Abgrenzung zu anderen Hochschulen möglich, wie Dekan Prof. Dr. Georg Christian Steckenbauer erklärte. "Alle Studiengänge, die wir hier anbieten, haben mit Nachhaltigkeit und der Steigerung der Lebensqualität im ländlichen Raum zu tun."

Die vier zentralen Säulen seien Gesundheit & Digitalisierung, Tourismus, Energie & Technologie sowie Bauen & Nachhaltigkeit, so Steckenbauer. Er ging noch auf einzelne Projekte und Kooperationspartner ein, bevor Hochschulkoordinator Georg Riedl das EVTZ (Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit) vorstellte. Dies ermögliche internationalen Wissenstransfer mit verschiedenen Hochschulen.

Im Anschluss sprach Kunhardt noch den geplanten Erweiterungsbau an. Auf rund 4000 m² Fläche soll Raum für Hörsäle und Seminarräume, Labore, Büros sowie für eine Bibliothek und Cafeteria geschaffen werden. Weil Fristen und Vergabeverordnungen eingehalten werden müssen, sei dies ein sehr langwieriger Prozess. Stand jetzt rechnet Kunhardt noch mit einem Zeitraum von rund 80 Monaten. Die Gebäude wären somit 2029 bezugsfertig.

Momentan genutzte Räume auch später nötig

In den Augen von 3. Bürgermeister Hans Hirl (Freie Wähler) müsse angesichts der thematischen Ausrichtung des ECRI dieser Neubau ein "Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit" werden, das einmalig in Bayern sei. Campusleiter Kunhardt versicherte, dass man genau dies gegenüber dem Staatlichen Bauamt kommuniziere. Am Ende könne man aber nur seine Wünsche äußern und Vorschläge machen. "Den Hut hat das Staatliche Bauamt auf."

Edeltraud Plattner (CSU) wollte wissen, ob bei dieser langen Bauzeit der Platz dann überhaupt noch ausreiche. Schließlich würden die Studierendenzahlen seit der Gründung des ECRI stetig ansteigen. Wie Kunhardt erklärte, sei nicht geplant, die Zahl noch viel weiter zu erhöhen. "Man muss sich auch anschauen, was der Standort verträgt. Jetzt sind wir in der komfortablen Position, uns die besten Studierenden aussuchen zu können. Eine Zahl von 1000 bis 1500 ist eine gute Größenordnung für Pfarrkirchen und darauf ist der Neubau ausgerichtet."

Tobias Hanig (Grüne) fragte, ob die Räume, die der Campus momentan im früheren IZR nutzt, auch mit dem Neubau noch benötigt würden, was ihm bestätigt wurde. Außerdem brachte Hanig seine Sorgen zum Ausdruck, dass beim Neubau wieder viele Parkplätze in der Fläche errichtet würden. Er appellierte, hier eine flächenschonende Lösung zu finden. Bürgermeister Wolfgang Beißmann berichtete an dieser Stelle, dass die Stadt hier schon initiativ auf das Staatliche Bauamt zugegangen sei, um eine attraktive Parkplatzsituation zu fordern. Und Kunhardt ergänzte, dass es auch ein Mobilitätskonzept am ECRI gebe, welches auch ein Fahrradkonzept beinhalte.

− bes