Auch Helfer brauchen Hilfe
Hilfs- und Spendenaktionen: Brand zerstört Haus von Kameraden

24.01.2022 | Stand 21.09.2023, 3:40 Uhr

Übergabe des Schecks durch FF-Vorstand Andreas Klessinger (l.) mit 2. Vorstand Alois Wirket (v. l.), Karina Brückl, Günther Brückl, Alois Neudorfer und Alex Weber. −Foto: Hundsrucker

Dass manchmal auch Helfer Hilfe brauchen, zeigte sich in Saldenburg (Landkreis Freyung-Grafenau) am Ende des vergangenen Jahres.

Ein Brand hatte Teile des Wohnhauses eines Feuerwehrkameraden und seiner Familie teilweise zerstört und unbewohnbar gemacht.

Von vielen Seiten wurden Hilfs- und Spendenaktionen organisiert, unter anderem vom Sportverein Saldenburg, der eine stolze Summe sammeln konnte.

Für ihren Kameraden hatte auch die Freiwillige Feuerwehr Saldenburg sofort eine Spendenaktion auf die Beine gestellt. Im Rahmen dieser Aktion kam nun eine Summe von insgesamt 8500 Euro zusammen, die den Brandopfern Günther und Karina Brückl im Feuerwehrgerätehaus übergeben wurde. "Für uns war es selbstverständlich zu helfen", so Feuerwehrvorstand Andreas Klessinger, der sich sehr stolz zeigte über den Scheck, der den beiden ausgehändigt werden konnte.

Auch zahlreiche Vereine haben sich eingebracht

"Wir sind für unsere Kameraden da und halten zusammen", so der Tenor bei der Spendenübergabe. An der Feuerwehraktion hatten sich nicht nur viele private Spender und die Saldenburger Wehr selbst, sondern auch zahlreiche Vereine eingebracht. So beteiligten sich etwa die FFW Spiegelau mit 200 Euro, der Burgweihnachtsverein mit 500 Euro, die FFW Oberndorf mit 300, FFW Bischofsreut mit 200, die Wehren aus Riedlhütte, Freyung und Grainet mit je 100 Euro und die Ministranten aus Thurmansbang mit 250 Euro.

Klessinger sprach im Namen aller Saldenburger Feuerwehrmitglieder das große Vergelt’s Gott aus, das allen Spendern auf diesem Wege überbracht und übermittelt werden soll. "Hier hat sich der Zusammenhalt gezeigt, der so wichtig ist in unserer Gesellschaft", so Klessinger.

Anliegen, Danke zu sagen

Nach diesen beiden Hilfs- und Spendenaktionen der vergangenen Wochen war und ist es vor allem auch das Anliegen der betroffenen Familien, ihrerseits Danke zu sagen für die unerwartete, aber so großartige Unterstützung aus der Dorfgemeinschaft und aus dem privaten wie gesellschaftlichen Umfeld der Gemeinde und des Landkreises, ja zum Teil auch darüber hinaus.

Wie verheerend der Brand war, lässt sich nur erahnen, doch erzählen die Betroffenen ihre Erlebnisse auch ganz offen: "Fotos, Andenken, Spielsachen – alles wurde zerstört", so Karina Brückl. "Wir haben jedoch eine wichtige Erkenntnis an diesem Tag gewonnen: Wir haben unglaublich tolle Freunde, Nachbarn und Menschen, denen wir am Herzen liegen, die uns an diesem Tag und in den darauffolgenden Wochen aufgefangen und in so vielerlei Hinsicht unterstützt haben. Dafür möchten wir herzlichst Vergelt‘s Gott und Danke sagen!"

"Allen möchten wir von Herzen danken"

Der Dank gilt auch und besonders den zahlreichen Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdienst und deren Führungskräften für ihr schnelles Eingreifen. "Auch unseren Nachbarn und Freunden, die uns in dieser Nacht beigestanden haben und so vieles in dieser kurzen Zeit organisiert haben, möchten wir unendlich danken." Besonderer Dank gelte nun der Feuerwehr Saldenburg, dem Sportverein Saldenburg und dem Trachtenverein Birkenstoana Oberpolling für die ins Leben gerufenen Spendenaktionen und all die tatkräftige Unterstützung.

Auch den Feuerwehren Zenting und Riggerding, dem Förderverein des Sportvereins Rathsmannsdorf e.V., dem SC Haidmühle, dem SV Zenting und den Urlberger Buam für die großen Spendensammlungen, den beiden Bürgermeistern Max König und Martin Behringer und auch dem schnell eingesprungenen Entsorgungsunternehmen Alois Drexler. "Allen möchten wir von Herzen danken. Und natürlich auch all denjenigen, die für uns Geld- und Sachspenden getätigt und uns somit die erste Zeit erleichtert haben – und auch denjenigen, die wir an dieser Stelle vielleicht vergessen haben", so die beiden betroffenen Familien Brückl und Hantke.

Trotz allem haben der Brand und die Folgen gezeigt, wie Zusammenleben auf dem Dorf funktioniert und wie lebendig gegenseitige Hilfe sein kann.

− sth