Grafenau
Hightech in fremdem Namen

30.07.2018 | Stand 20.09.2023, 3:44 Uhr

Blick in die Fertigung: Bei Dittrich & Greipl werden Hightech-Produkte entwickelt und hergestellt. Hier sind es Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, die von großen Anbietern für deren Stützpunkte geordert werden. (Fotos: Roland Binder)

Gesucht: ein Familienbetrieb im ländlichen Raum, in dem das Thema "Heimkehrer" eine Rolle spielt, in dem Hightech zuhause ist und hier am besten die E-Mobilität. Nach diesen Kriterien wurde ein Unternehmen ausgewählt, das Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seinem Besuch im Bayerischen Wald besichtigt. Gefunden wurde die Dittrich & Greipl GmbH in Haus im Wald, einem Ort, vor den Toren Grafenaus.

Der Firmenname ist nicht zwangsläufig weithin bekannt – zumindest nicht außerhalb der jeweiligen Branchen, für die Dittrich & Greipl technische Produkte entwickelt und/oder fertigt. "Wir sind ausschließlich im Auftrag unserer Kunden unterwegs", beschreibt Jürgen Greipl (39) die Buchstaben ODMS, die sich das Unternehmen im wahrsten Sinne auf die Fahnen vor dem Firmengebäude geschrieben hat. "Original Design Manufacturing Services" ist da zu lesen und das heißt, dass das Firmenlogo auf keinem der Produkte steht, die das Haus verlassen: Ladestationen für Elektromobile für Eon, Lidl oder Bosch; medizinische Geräte oder ein gefragtes Ladekabel für Porsche oder Audi, das in jede Haushaltssteckdose passt. Die Innovationen für die E-Mobilität kommen vom Schwesterunternehmen "Technagon", die sich auch im Haus befindet und von Jürgen Greipl und seinem Geschäftspartner Mathias Freund gegründet wurde.

"Wir haben unser Leistungsportfolio in den letzten Jahren erheblich erweitert", erzählt Jürgen Greipl über die Entwicklung des klassischen Gehäuse- und Gerätebauers. Sein Vater Franz geht im Herbst Ruhestand, Mutter Paula ist noch als Personalleiterin für 170 Mitarbeiter verantwortlich, sucht aber eine Nachfolge. Und schon ist man mittendrin im Thema, dem Fachkräftemangel.

Dabei wächst das Unternehmen: Auf 27000 Quadratmetern baut Dittrich & Greipl in Haus im Wald zwei neue Fertigungshallen, denn der bestehende Standort platzt aus allen Nähten. Insgesamt ist eine Investition von zwölf Millionen Euro geplant. – ek